01. März 2020 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht 2020 · Kategorien: Reiseberichte

Aus Kindern werden Jugendliche und junge Erwachsene – überhaupt nichts Neues. Das jedoch im jährlichen Abstand zu erleben ist etwas ganz Besonderes. So war es auch bei meiner Reise im Januar 2020.

Zum ersten Mal glückte die Fahrt von Ougadougou nach Sindou mit öffentlichen Verkehrsmitteln an einem Tag.

Für die ersten zwei Wochen wurde ich von Claudette Hoydem begleitet. So machten wir uns nach der ersten Nacht bei 33° Grad in der Hütte, für eine Begrüßungsrunde in Sindou auf. Bei Zacaria war die erste Station. Es ist schön zu sehen, dass das Nähzentrum so funktioniert, wie es gedacht war. Mehr als 20 Auszubildende sitzen dort hinter ihren Nähmaschinen, arbeiten oder haben theoretischen Unterricht. Auch hier dauert die Ausbildung drei Jahre. Um das alles sinnvoller gestalten zu können habe ich eine zweite Schneiderin zur Probe auf ein halbes Jahr zu den gleichen Konditionen eingestellt. Besonders gefreut hat mich, dass die erste Schneiderin von meinem Plan begeistert war im Nähzentrum individuelle Kleider für die Kinder anzufertigen, zunächst für die Mädchen, die das Gymnasium besuchen. Sie kauft verschiedene Stoffe, die Kinder suchen aus, es wird Maß genommen und nach Wunsch Kleider angefertigt. Ihr Kommentar: „So eine Aufgabe ist für die Auszubildenden die beste Motivation“.

Das Computer-Lernzentrum ist gefragt und wir konnten die zwei ausgefallenen Laptops durch zwei Gebrauchte ersetzen. Da ein Teil unserer älteren Patenkinder auf weiterführende Hochschulen oder Unis gehen, ist die Nachfrage nach Computern oder Smartphones groß.

Im Verlauf meines dreiwöchigen Aufenthalts in Sindou war es für Zacaria ein Anliegen, mir die Väter und Großmütter mit Säuglingen zu zeigen, deren Mütter bei der Geburt gestorben waren und die dank der von uns finanzierten Trockenmilch überlebten. Auch anderen mittellosen Erkrankten, z. B. einem Epileptiker, wird auf diesem Weg geholfen.

Mit der Spende der Öschelbronner Grundschule an eine Schule mit Schülern im selben Alter, die „ecole“ in Sindou, wurden unter Mangobäumen Tafeln und Sitzgelegenheiten gemauert, so dass die Schüler in den Pausen und ihrer Freizeit in Gruppen lernen können. Ähnliches erlebe ich immer wieder, wenn ich am Wochenende durch das Dorf gehe, dass Schüler bis zum Abitur gemeinsam lernen. Wenn ich die sehr disziplinierten Klassen von ca. 60 Schülern kurz besuche, werde ich mit Jubel empfangen.

Es ist schon Tradition, dass wir an einem Samstag die Patenkinder von den Grundschulen zum gemeinsamen Essen einladen. Da viele von den Eltern oder Lehrern aus den umliegenden Dörfern hergefahren werden müssen, waren wir eine Gesellschaft von ca. 80 Personen. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal Fleisch, Couscous und ein Getränk nach Wahl. Gleichzeitig holten die Kinder ihre Geschenke ab.

In die vom Nähzentrum gefertigten Sportbeutel kam je ein passendes T-Shirt, die übersetzten Briefe von den Paten, ein Umschlag mit 10.000 CFA = 15 €, handgefertigte Ausgehtäschchen für die Mädchen, Zahnbürste und Zahnpasta, Kugelschreiber, Uhren und Schmuck nach Wahl für die Älteren. Wie immer alles finanziert von den Spendengeldern.

Auch in diesem Jahr gab es wieder Live-Musik mit fünf Musikern, die ihre Balafons dabei hatten. Nach dem Essen tanzten die Kinder mit wachsender Begeisterung im Sand. Was sie mit ihren Beinen veranstalten ist nur für wenige Minuten nachvollziehbar.

Ab ca. 18:00 Uhr, wenn die Kinder auf Grund der Nacht nach Hause gehen mussten, kamen die Jugendlichen des Dorfes zum Balafontanz bis Mitternacht. Es wurde dazu auch gesungen. Man benötigt jedoch ein besonderes Musikverständnis.

Mit den Schülern des Gymnasiums machten wir mit zwei Kleinbussen zum vierten Mal einen Ausflug über die Ortsgrenzen hinaus. Diesmal ging es auf denkbar unwegsamen Pfaden zu einer historischen Siedlung der Dogos aus dem 3. Jahrhundert. Um diese besichtigen zu können musste ein steiler Aufstieg von ca. 700 Höhenmeter bewältigt werden. Die Hitze, der steile Anstieg und das Alter haben dazu geführt, dass ich als letzter oben ankam. Solo hat als ehemaliger Reiseleiter vor Ort die Führung gemacht. Als alle zusammen waren habe ich die Gelegenheit genutzt, um den Schülern unter anderem zu erzählen, wie es zum Verein „Erde der Kinder“ kam. Nach dem Abstieg gab es für alle Picknick und Getränke. Von der Busfahrt und dem Staub der Pfade waren wir nach unserer Rückkehr kaum mehr zu unterscheiden. Das Echo der Schüler nach der Rückkehr war unisono: „In dieser Region waren wir noch nie!“

Schon immer war ich auf der Suche nach einer Betriebsbesichtigung für die Schüler des Gymnasiums. Jetzt gab es die Aussicht, eine von einem Deutschen geführte Firma in Bobo zu besuchen. Vor meiner Abreise hatte ich bereits Kontakt aufgenommen. Jedoch wollte der Chef erst zehn Personen, dann nur noch fünf Personen empfangen. Da er einheimische Produkte bearbeitet und auf Grund der eingeschränkten Personenzahl, dachte ich an die Bauern und besonders an deren Frauen. Also habe ich ein Auto gemietet und bin mit drei Frauen die 180 Kilometer zur Firma gefahren. Noch heute bin ich tief beeindruckt von der Größe, Organisation und der Vielzahl der Beschäftigten (ca. 50 Frauen). Dort werden nur Bio-Produkte bearbeitet wie die Kariténuss, Ingwer und getrocknete Hibiskusblüten. Viele Dörfer pflanzen und sammeln für die Firma, unter anderem auch in der Umgebung von Sindou.

Wenn dieser Besuch dazu beiträgt, dass die Bauern in Sindou eine lukrative Absatzmöglichkeit ihrer Erzeugnisse gefunden haben, hat sich die Fahrt gelohnt. Im Jahr gehen 100 Container mit Produkten der Firma nach Europa und Nordamerika.

Natürlich war ich sehr gespannt das Waisenhaus wieder zu sehen. Es gefällt mir sehr gut, wie es farblich gestaltet wurde. Auch die verlegten Fliesen geben die Möglichkeit es hygienisch sauber zu halten. Die Solarpaneele für das Trinkwasser sind auf dem Dach angebracht. Es fehlen noch die Fensterscheiben, vor allem für das Refectorium. Die Anbringung der Paneele auf den Dächern der Schlafräume und der Innenausbau mit Möbeln, Betten, etc. stehen noch aus.

Zwischen den Besichtigungen fuhr Solo mit mir ca. 25 Kilometer nach Tourny. Wir brachten den Patenkindern ihre Geschenke und ließen mit dem Dreirad zwei Fahrräder hinbringen. Der Weg dorthin wird, wie alle Pfade, jedes Jahr schlechter. Da in der Trockenzeit nichts passiert, werden die Gräben in der Regenzeit immer tiefer und die Wege für die Motos immer schmaler. Für mich als Soziusfahrer hieß das, vier Stunden leicht schwebend mit Armen und Beinen die Schläge abzufedern.

Zwei der sechs Hütten auf dem Gelände von Solo hatten, obwohl ganz neu, einen Termitenbefall. Die Tiere fraßen die Deckenverschalung aus 5 mm-Sperrholz so stark an, dass sie erneuert werden mussten und anschließend mit Spezialprodukten geschützt wurden.

Von zwei Schreinern aus dem Dorf habe ich jeweils ein Bett als Muster anfertigen lassen. Noch immer warte ich auf den Kostenvoranschlag für die Toiletten und die Waschbecken. Eine regengeschützte Kochstelle und ein Wächter müssen vor dem Einzug der ersten Schüler organisiert werden.

Dass die Umstände von einigen Mädchen sich verändert haben, lässt mich hoffen, dass es so beispielhaft endet wie ich es jetzt erlebt habe. Ein Mädchen hat trotz Kind das Abitur auf Anhieb super geschafft und hat einen Studienplatz in Bobo.

Leider laufen die Dinge nicht immer so wie man es gerne hätte. Wir besuchten ein anderes abgelegenes Dorf. Die Kinder erhielten ihre Geschenke und in meinem Rucksack waren Kleider für die Kleinen. Der Dorfchef, ein Naturheiler, ist gestorben. Am Abend kamen zwei Frauen aus dem Dorf zu uns. Sie liefen zehn Kilometer, da die Männer die Motorräder weggeschlossen und das Geld für die Familie zu sich genommen hatten. Da die Frauen auf die Märkte gehen und den ganzen Tag arbeiten verstehe ich ihre Traurigkeit. Ich versuchte ihnen zu helfen, u. a. mit einem Fahrrad.

Als Goldschmied hätte ich sehr gerne die neue Goldmine besichtigt. Wir fuhren 25 Kilometer auf beschriebenen Wegen, um am Ende vor einer Schranke zu stehen und die Auskunft zu erhalten, dass man sich vor drei Tagen hätte anmelden müssen. Die privaten Goldsucher wurden vertrieben.

Den Kontakt zu dem Pastor, der mich nach meinem Unfall im letzten Jahr gerettet hatte, konnte ich vertiefen. Er hat mir seine Pläne für ein handwerkliches Ausbildungszentrum mitgegeben, das auf der Strecke nach Banfora entstehen soll. Es ist genau das Richtige und dringend Notwendige. Wie er das bei einem Einkommen von 30 € im Monat mit Familie und Kindern finanzieren will ist noch sein Geheimnis.

Nach wie vor ist das Leben für die Menschen an der nördlichen Grenze zu Mali sehr gefährlich. Die Islamisten sind nicht berechenbar und jederzeit zu Überfällen bereit, sowohl in kleinen Gruppen als auch in größeren Formationen.

An einem Sonntag verbrachte ich einige Stunden in den Pics de Sindou, genoss die Ruhe und die Sicht auf die einmaligen Felsformationen, die stark an die Entstehung der Erde und die anschließende Erosion erinnern.

Ein gelungener Versuch, ohne Übernachtung die Heimreise zu organisieren gelingt, so dass ich nach ca. 30 Stunden glücklich in Deutschland lande und wohlbehalten zu Hause ankam.

Vieles wäre noch zu erzählen, doch hier endet mein Bericht. Abgesehen von den zwischenmenschlichen Problemen, die es leider auch in Afrika gibt, bin ich mit der Reise sehr zufrieden.

Siegfried Straub

25. Mai 2019 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht 2019 · Kategorien: Reiseberichte

Von einem Menschen, der neun Mal die selbe Reise nach Afrika (Burkina Faso) gemacht hat, erwartet man, dass die zehnte einfach nur noch Routine ist. Dass dies nicht ganz so ist, wird einem dieser Bericht zeigen.

Begleitet hat mich diesmal Mario Förster. Er war noch nicht in Afrika und hat ich vielseitig unterstützt. Die Reise von Stuttgart nach Brüssel mit einer Propellermaschine war etwas Neues. Von Brüssel nach Ougadougou waren wir nicht die einzigen Weißen. In Ouagadougou haben wir vor der Weiterfahrt nach Sindou 3 ½ Stunden vergeblich auf die zugesagten Solarlampen gewartet, so dass wir kurz vor Mitternacht dort ankamen. Auch war an einigen regulären Tankstellen das Benzin ausgegangen.

Die erste Station auf unserer Begrüßungstour in Sindou war das fertiggestellte Nähzentrum bei Zacharia.

Nähzentrum außen

Es war schön zu sehen, wie ca. 15 Mädchen bzw. Frauen eine 3jährige Lehre zur Schneiderin machen. Das Gebäude auch mit sanitären Anlagen ist super und bietet Möglichkeiten für noch mehr Ausbildungsplätze, vorausgesetzt, dass eine passende Fachfrau gefunden wird, die wir bezahlen können. Einige Wünsche für die Innenausstattung sind noch offen.

Nähzentrum innen

Auf dem Weg trafen wir eines der Kinder, das nach dem Tod der Mutter dank unserer Unterstützung durch Zacharia mit Trockenmilch überlebt hat und sich sichtbar seines Lebens freut.

Auch wirklich arme Kranke, die nur leben, weil wir die Medikamente für sie bereitstellen, hat uns Zacharia vorgestellt. So wird mir immer wieder bewusst, wie wichtig es ist, neben der Unterstützung der Patenkinder und den verschiedenen Projekten die Hilfe für die Menschen, bei denen es ums Überleben geht, nicht zu vergessen.

Ein kurzer Besuch im Computerzentrum hat uns gezeigt, dass alle Geräte, die wir gebracht haben, von ganz verschiedenen Menschen aktiviert werden: von Lehrern über Patenkinder bis hin zu interessierten Erwachsenen. In diesem Jahr haben wir 4 Patenkinder, die studieren, mit gebrauchten, überholten Laptops beschenkt. Was in dem Zentrum fehlt, ist ein Drucker mit Kopierer.

Unsere nächste Station war bei Mme Bado, der Frau, die das Waisenhausprojekt angeregt und organisiert hat. Als Frau des evangelischen Pastors ist sie für uns ein Glücksfall.. Bei ihr wird gewebt, es werden Schweine und Hühner gezüchtet. Sie sorgt sich um behinderte Kinder, hat selbst ein Waisenkind aufgenommen und hat nebenbei noch Bienen.

Mme Bado

Mit ihr habe ich vor Ort ganz detailliert das Waisenhaus und die weiteren baulichen Schritte besprochen. Die ganzen Bauten sind verputzt, die Leitungen für Solarstrom gelegt, Fenster und Türen aus Stahl eingebaut. Was jetzt ansteht, ist die Deckenverschalung von innen und dann die Solarpanele auf den Dächern mit allem, was dazu gehört. An jedem Gebäude ist ein Trinkwasseranschluss. Die Duschen und Toiletten sind auch fertig.

Von Kleinigkeiten abgesehen hatte ich nichts auszusetzen. Es wurde gute Arbeit geleistet. Frau Bado legt Wert auf solide Bauweise. Das kommt mir sehr entgegen. Alles Weitere hängt von unseren Finanzierungsmöglicheiten ab.

Inzwischen sind die vom Nähzentrum gefertigten 150 Sporttaschen für die Patenkinder eingetroffen: sehr schöne, solide Handarbeit! Der erste Versuch einer Zusammenarbeit ist gelungen. In jede Tasche kommen die mit Nummern versehenen Geschenke, ein T-Shirt und ein Briefumschlag mit 10.000 CFA (= 15 €) für die Familie.

Dann kommen die Kinder. Mario sucht das passende T-Shirt. Manchmal einfacher gesagt als getan! Ich fotografiere. Aus mehr als 25 Uhren können die Großen wählen. Wir haben um die 40° Wärme, so dass der Schweiß rinnt… Gegen Ende streikt auch mein Fotoapparat, weil zu viel Staub und Sand im Objektiv ist. Die Kinder von Grund- und Hauptschulen kommen zum Essen. Viele werden hergefahren, so dass wir ca. 100 Menschen mit Essen und Trinken bewirten.

Wir erhalten Geschenke in Form von 2 Hühnern, von denen eines sogar ein Ei legt und dazu zwei Hähne, die leider nicht sehr alt werden. Dazu Tomaten, Papayas und verschiedenes Gemüse. Vor allem die Menschen aus den Dörfern der Animisten (Naturreligionen) sind besonders dankbar.

Gegen Ende erhält jedes Kind eine Zahnbürste mit Zahnpasta (ein Lehrer hilft mir dabei).

Mit den Jugendlichen vom Gymnasium fahren wir diesmal mit 2 Bussen nach Bobo Diolasso und besichtigen die älteste Moschee, die seit Jahren nur mit Lehm renoviert wird, das Ganze unglaublich spartanisch.

Moschee

Bei einer Führung durch die Altstadt bestaunen wir den Bronzegießer und eine Musikgruppe, die ich zur Abwechslung anstelle der Balafonmusik, gerne in Sindou für die Kinder haben möchte. Nach dem Essen in einem einfachen Restaurant geht die Fahrt zurück in das 180 km entfernte Sindou.

Die Fahrten zu den Patenkindern in den 5 umliegenden Dörfern sind mehr als abenteuerlich. Ein sehr lange andauernder Starkregen hat die Wege so ausgewaschen, dass über weite Strecken nur eine Fahrspur in der Reifenbreite des Motorrades übrig bleibt und daneben Gräben bis zu einem Meter Tiefe ausgewaschen wurden. Für Mario als Geländefahrer ideal! Das wirklich Traurige bei diesen extremen Regenfällen hat sich in den Dörfern abgespielt. So viele zusammengefallene Hütten – es sollen insgesamt 300 Wohnhütten zerstört worden sein – habe ich noch nie gesehen. Die Kinder schlafen teilweise im Freien oder in den Schulen. Ein richtiger Notstand, der stattliche Hilfe notwendig machen würde.

Doch als ich einen Maurer nach seiner Beschäftigung frage, antwortet er: „Schlecht“, denn die Leute haben kein Geld. So sieht man in den Dörfern, wie eine Reihe junger Männer mit den selbstgemachten Lehmziegeln den Wiederaufbau betreiben, weil sie den Zement nicht bezahlen können.

Fast alle Neubauten sind jetzt rechteckig, so dass das typische Bild der Rundhütten mit einem speziellen Gras bedeckt langsam verschwindet.

In dem vergangenen Jahr hat auf dem Gelände von Solo der Architekt, mit dem ich das geplant hatte, 6 runde Hütten für die auswärtigen Schulkinder erstellt. 4 davon sind noch ohne Dach, Türen und Fenster. Die Dächer müssten von innen verschalt werden, da sie mit Metall bedeckt sind: unsere nächste Aufgabe.

Ja, Aufgaben gibt es genug! Bei der Grundschule in Dinaoro ist die Pumpe des Trinkwasserbrunnens kaputt. Kostenvoranschlag: 1000 €. Der Dorfchef von Kobada wünscht sich eine Mühle für Reis, Mais, Hirse und die Karite-Nuss. Er hat uns mit Palmwein verabschiedet nachdem ich wie immer Kleider für kleine Kinder verteilt hatte.

Insgesamt haben wir 6 Fahrräder gekauft. Jedoch ist der Wunsch nach einem Rad sehr groß, wie wir aus den Dankschreiben ersehen. Das Rad wird vielseitig eingesetzt, die Frauen transportieren ihr Brennholz, die Männer als Händler Stoffe, Tiere und Familienangehörige.

Ein Mann erzählt uns aus seiner Lebensgeschichte, dass er mit 9 Jahren sich entschlossen hatte, vom Islam zum Christentum zu konvertieren. Daraufhin brachte ihn sein Vater zur Polizei, um zu sagen, dass er seinen Sohn wegen Ungehorsam umbringen will. Er hat knapp überlebt und ist Pastor geworden.

Man sollte Sindou nicht verlassen, ohne die Peulh zu besuchen. Es ist ein Hirtenvolk, das mit seinen Tieren irgendwo in der Wildnis lebt. Ursprünglich waren es Nomaden. Das Besondere bei einer unserer Begegnungen war, dass diese Naturmenschen unsere Aufmerksamkeit auf dem morgendlichen Himmel richteten, an dem 3 Sonnen zu sehen waren, ein Naturphänomen.

Der Vollständigkeit halber muss ich erwähnen, dass es auch Dinge gibt, die länger in Gedächtnis bleiben. So hatte ein Hund etwas gegen mein Motorrad gehabt: Er war aus dem Gebüsch gegen mein Vorderrad gerannt, hat das Gefährt zu Fall gebracht, so dass ich unter ihm lag und das auf extrem rauem Asphalt. Meine rechte Seite war teilweise ohne Haut und Steinchen blieben in den Wunden. Was ich in dieser Situation an Hilfsbereitschaft von den Einheimischen erfahren durfte, ist nicht zu übertreffen. Bei allem hatte ich einige Schutzengel, denn es war nichts gebrochen und der Kopf bliebt unversehrt.

Noch einen Satz zur politischen Lage: Im Norden an den Grenzen zu Mali sind die Islamisten eingerückt, haben alle Lehrer vertrieben und das burkinische Militär ist nicht in der Lage, einzugreifen. Im übrigen Land streiken die Lehrer im 2. Jahr, um Gehaltserhöhungen zu bekommen. Es gibt wieder keine Zeugnisse und für einige unserer Kinder, die Abitur machen wollten, ist es ganz furchtbar.

Da wir nicht in der Lage sind, an den großen Dingen etwas zu verändern, beschränken wir unser Tun auf die kleinen, und da darf ich sagen, dass wir dank Ihrer Hilfe mit dem Erreichten sehr zufrieden sein können.

Allen, die befürchten, dass einmal ihr Patenkind vor ihrer Tür steht, darf ich beruhigend sagen, dass dies aus vielerlei Gründen überhaupt nicht denkbar ist.

Siegfried Straub, Februar 2019

25. Februar 2018 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht 2018 · Kategorien: Reiseberichte

Mit 4 Koffern à 23 Kilo, 2 Rucksäcken je à 8 Kilo und 2 gebrauchten Notebooks, so flogen zwei Menschen am 15. Januar 2018 nach Afrika, Burkina Faso. Nach der Ankunft in Ouagadougou ging die Fahrt am ersten Tag nach Norden. Dort wollten wir die Mutter von Marcel besuchen, einem Burkinabé der die Tochter von Frau Hoydem, Melanie, geheiratet hat. Frau Hoydem hat mich auf dieser Reise begleitet.

Jedoch zwischen Wollen und Können gibt es auch in Afrika kleine Unterschiede. Plötzlich war die Nationalstrasse von hunderten Schülern aller Altersstufen blockiert. Die Schüler streikten wegen der schlechten Bezahlung ihrer Lehrer. Es war kein Durchkommen möglich.

Nach langem Warten suchten wir einen Umweg über die Felder. Das war nicht der letzte Streiktag, so dass die Kinder in Burkina, also auch unsere Patenkinder, in diesem Trimester keine Zeugnisse erhalten. In vielen Gesprächen beklagten sich vor allem ältere Schüler bitter über diese Zustände und die verlorene Zeit.

Zu den 20 Moskitonetzen die der Lehrer Solo für die neuen Kinder besorgt hatte, brachten wir am nächsten Tag noch 32 Solarlampen mit nach Sindou. Das hätte mehr sein können, da wir die Nachfrage nach Solarlicht nicht restlos befriedigen konnten.

Nach sehr langer Fahrt kamen wir am zweiten Tag spät abends in Sindou an. Unterwegs kaufte ich noch 10 Taschenbücher für unsere Kinder, da es in der weiteren Umgebung keinen Buchladen gibt. In Sindou ist kein normaler Zugang zum Internet möglich, somit scheidet auch diese Infomöglichkeit aus.

Sehr gespannt war ich, was aus den geplanten Projekten geworden ist. Auf unserer Begrüßungsrunde kamen wir zuerst zum Nähzentrum*. Die Verwunderung über Größe und Baufortschritt waren groß! Der Rohbau steht. Vom Elektriker wurden die Kabel verlegt und schon wird mit dem Verputzen begonnen. Wer hätte das gedacht!

Direkt daneben, in einem größeren Abstellraum von Zacaria, wird für die Übergangszeit genäht. Die leitende Schneiderin freut sich auf den Umzug in das Ausbildungszentrum und auch einige Patenkinder äußern den Wunsch nach der Schulzeit eine Schneiderlehre beginnen zu wollen. Natürlich werden auch männliche Wesen als Lehrlinge eingestellt. Also gute Aussichten, eine kleine Lücke in den total fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten zu schließen.

Der Gang zum Waisenhaus* war nicht weniger spannend und der Anblick dessen, was dort stand, noch eine Steigerung! Ja, sie hatten sogar die von mir vorgeschlagene Bauplanänderung, also die Trennung der Schlafräume und deren in drei kreisförmig angeordnete Gebäude, exakt  umgesetzt.

Aktuell wurde die Grube für Toiletten und Duschen ausgehoben, ungefähr 3 auf 5 Meter und mehr als 2 Meter tief. Alles Handarbeit, ohne Einsatz einer Maschine. Ohne Übertreibung gnadenlos hart. Ein Bagger ist nicht finanzierbar! Ohne dass ich es überprüfen kann, soll ein  Arbeiter etwa € 4,58 am Tag verdienen. Insgesamt 4 Gebäude, 3 als Schlafräume, eines als Küche und Verwaltungsgebäude. Der 80 Meter tiefe Brunnen* liegt zentral und die mit Solarstrom betriebene Pumpe reicht, um das Trinkwasser zu dem abseits gelegenen Speicher in 6 Meter Höhe zu pumpen. Damit sind bis jetzt alle Wünsche erfüllt.

Auch die einzelnen Gebäude werden, wenn die Finanzierung von unserer Seite möglich ist, mit Solarstrom versehen. Ach ja, es ist noch viel zu tun! Und Vieles wird möglich, wenn Spender bereit sind uns zu unterstützen.

Langsam treffen die neuen Kleider vom Schneider für die Patenkinder ein. Wir sortieren, versehen sie mit Nummern und legen die Briefe an die Familie und die Grüße von den Paten bei. Leider fehlen mehr als 60 Briefe von den Paten, so dass wir sie selbst schreiben ….

Gerne hätte ich mit den jugendlichen Patenkindern, die das Gymnasium besuchen, die Zuckerfabrik in Banfora besichtigt, um ihnen einen kleinen Einblick in das Berufsleben zu ermöglichen. Doch leider stimmen die Öffnungszeiten mit den Schulzeiten nicht überein. Ein alternativer Betrieb  liegt 200 Km entfernt. Schade … So fahren wir mit den zirka 65 Älteren wieder zu den Wasserfällen, was auch in diesem Jahr sehr gut ankommt. Ein abschließendes Picknick rundet das Ganze ab.

Die jüngeren Patenkinder laden wir zum gemeinsamen Essen ein. Da viele mit dem Motorad gebracht werden müssen, sind es insgesamt etwa 100 Personen. Reis mit Fisch und ein Getränk ihrer Wahl begleitet von Ballafonmusik gibt dem Ganzen einen festlichen Charakter. Die Kinder tanzen. Bis kurz vor Mitternacht schwingen auch die Älteren aus dem Dorf das Tanzbein.

Mit dem Motorrad besuchen wir die Patenkinder in den umliegenden Dörfern. Am weitesten entfernt, mit 25 km, liegt das Dorf Tourny. Wir bringen Solarlampen und Moskitonetze. Auch ist immer ein Rucksack, gefüllt mit Kleidern für die Kleinsten des Dorfes mit dabei. Bedingt durch den teilweise sehr tiefen Sand bleibt mein Gefährt nicht immer senkrecht, so dass noch heute Spuren an meinen Beinen sichtbar sind! Glücklicherweise hat mich trotzdem ein Schutzengel begleitet.

Auch der Besuch im Alphabetisierungszentrum für Frauen* in Dinaoro hat gezeigt, dass die Mitarbeiter vor Ort auch mitdenken. Neben Schreiben, Lesen und Rechnen lernen sie jetzt wie man aus der Kariténuss Seife herstellen kann, eine sehr sinnvolle, praktische Tätigkeit als Abwechslung.

Die vor einem Jahr installierte Solarbeleuchtung für die Grundschule funktioniert tadellos. Also nicht überall geht es chaotisch zu.

Die 4 Fussbälle, mehr hatten im Gepäck keinen Platz, kamen in den Schulen sehr gut an und die Nachfrage, auch von den Jugendlichen, kannte keine Grenzen. Auch die 5 von den Paten finanzierten Fahrräder haben bei vielen den Wunschkatalog erweitert! In diesem Zusammenhang sei noch angemerkt, dass beim Übersetzen der Briefe von Seiten der Kinder auffallend oft der Wunsch nach einem Fahrrad geäußert wurde; ein neues Rad kostet ca. € 80.

Zwei Wochen lang hatten wir blauen Himmel und Sonne pur. Dann kam der Wüstenwind Harmatan, bedeckte den Himmel mit feinstem Sand und aus der Hitze wurde Schwüle, auf Dauer schwer zu ertragen.

Abgesehen von den in der Vergangenheit verübten Attentaten, ist die politische Lage ruhig. Auch kann man nicht von religiös bedingten Spannungen reden, berücksichtigt man, dass es in einem muslimisch dominierten Land, die christlichen Religionen nicht einfach haben.

Für uns Weisse sind die vielseitigen Nachfragen um Hilfe nicht immer einfach zu beantworten. Betteln wie in den touristischen Ländern Nordafrikas kennt man in Burkina Faso nicht. Da die Menschen ausschließlich von der Landwirtschaft leben, hatte meine Frage nach dem Ergebnis der Ernte eine für viele existenzielle Seite ihres Lebens berührt. Noch nie in den vergangenen Jahren war die Antwort so negativ wie jetzt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen waren die Erträge 2017 um die Hälfte geringer als üblich. Die Ursache: kein Regen in der Wachstumsphase. Also, welche Frau kann jetzt mit den Überschüssen zum Markt? Auf finanzielle Probleme bei Krankheiten angesprochen erklärten sie, dass die Tiere ihre Bank seien …

Besondere Feste, mit vielen Masken, Musik und Tanz, auch der Frauen, feierten die Animisten (Naturreligion) mit sehr vielen Zuschauern.

Rückblickend darf ich mich bei Solo für die Betreuung die Patenkinder bedanken, Zacaria für die Bereitstellung des Geländes und die Beaufsichtigung der Bauarbeiten für das Nähzentrum, Madame Bado für alles, was sie für das Waisenhaus tut und Frau Hoyden für Ihre Begleitung und Unterstützung.

Euch Allen, die Ihr „ERDE DER KINDER“ unterstützt, ganz herzlichen Dank! Auch freuen wir uns über jeden Spender der das Waisenhausprojekt unterstützt.

Im Februar 2018,
Siegfried Straub

* die erwähnten Projekte werden ausschließlich durch Spenden finanziert

09. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht 2017 · Kategorien: Reiseberichte

Liebe Paten und Freunde der Kinder von Sindou,

Zurück aus einem etwas anderen Land. Nach der 7. Reise in das Dorf Sindou in Burkina-Faso könnte man davon ausgehen, dass es nicht viel Neues zu berichten gibt.

Trotzdem mache ich den Versuch, Ihnen etwas von dieser Reise zu erzählen.

Für die ersten zehn Tage wurde ich von Carmen Bauser begleitet. Sie spricht perfekt Französisch, ist sehr temperamentvoll und kontaktfreudig. So hatten wir 4 Koffer à 23 kg und konnten einiges an Geschenken mitnehmen.

Der Hinflug mit Brüssel Air war sehr komfortabel, was Platz, Essen und Getränke betraf. Die Sahara unter uns als endlos erscheinendes Sandmeer strahlte etwas von den Temperaturen ab, die wir zu erwarten hatten.

Nach der Landung keinerlei Zollkontrollen. Eine Nacht in Ouagadougou, dann Abfahrt mit einem Auto voller Koffer und Solarlampen. Aufgefallen beim Weg zum Frühstück ist mir eine Hinweistafel vor einer katholischen Kirche, dass diese nur mit hochgeschlossener Kleidung betreten werden darf. Das Auto wollte nach Bobo-Dialasso nicht mehr weiter, so dass wir dort übernachten mussten. Der allgegenwärtige Sand hatte die Benzinpumpe verstopft. Ein Abstecher zu den heiligen Krokodilen stand auf Carmens Wunschliste. Diese Tiere sind ganz zutraulich, man kann sie berühren und ist versucht, auf Ihnen zu reiten. Mit 10 Moskitonetzen ist auch der letzte freie Raum im Auto belegt.

In Sindou werden wir von Marcel, dem Burkinabé und Melanie, der Öschelbronnerin, empfangen. Bei unserer Begrüßungsrunde kommen wir bei Zacharia vorbei und er zeigt uns die Pläne vom neuen Nähzentrum. An eine Erweiterung war wegen der großen Nachfrage und der räumlichen Enge gedacht. Trotzdem war ich von der perfekten architektonischen Planung mit Kostenvoranschlag überrascht. Was mir organisatorisch sehr gut gefällt, ist die Tatsache, dass alles was man erwirtschaftet, reinvestiert wird in benötigte Materialien und Geräte. Auch bilden die Frauen, die nähen gelernt haben, die neu hinzugekommenen aus. Vergleichbar mit einer Lehre.

Mit dem Architekten selbst habe ich gesprochen und eine Toilette für notwendig gehalten. Er hatte dies, um zu sparen, weggelassen.

Wir werden zum Essen eingeladen und besuchen Frau Bado. Dort setzen wir die Diskussion auf anderer Ebene fort. Hier geht es um den Bau eines Waisenhauses und zunächst um einen Trinkwasserbrunnen mit einem ca. 10000 Liter fassenden Speicher. Wenn es nach mir geht, wird die benötigte Wasserpumpe mit Solarstrom betrieben. Da Wasser die Grundlage allen Lebens bildet und auch zum Bauen benötigt wird, hat der Brunnen Priorität.

Es ist Sonntag: ein Superreicher – auch das gibt es in Burkina-Faso – hat die Bäckerei und daneben ein Hotel gebaut, das wir besichtigen. Man zeigt uns einen unbeschreiblichen Luxus und das in Sindou, wo ein nicht geringer Teil der Bevölkerung um das Überleben kämpft.

In 2 ½ Stunden Kirche geht es sehr musikalisch zu. Die Aufgaben sind auf einige Mitarbeiter verteilt. Am Nachmittag Treffen mit dem Verein „Bons Samaritains“: Einziges Thema: Waisenhaus und Trinkwasserbrunnen.

 

Fahrt mit dem Moto Richtung Dinaoro, wo wir eine Schule mit Solarstrom versorgt haben und das Alphabetisierungszentrum für Frauen gebaut wurde. Für mich sind diese Fahrten eine Herausforderung, da es oft nur eine Motorradspur gibt und, wenn man diese verpasst, entweder tiefer Sand oder ein Graben wie in einem ausgewaschenen trockenen Flussbett auf einen wartet.

Schön, wenn man nach 7 Kilometern Fahrt die Solarpanelen auf der beleuchteten Schule sieht. Ca. 60-80 glückliche Schüler und je 2 Klassen in einem Raum, dankbare Lehrer.

Besonders überrascht war ich von dem Interesse der Frauen am Lernen. Da sitzen 35 Frauen teilweise mit ihren Säuglingen im Arm oder auf dem Rücken auf sehr bescheidenen Schulbänken und versuchen zu schreiben. Ein unglaublich buntes Bild, mit einer Lehrerin, die schon Erfahrungswerte in dieser Art von Unterricht mitgebracht hat. Die Grundlagen werden in Dula gelegt, um darauf aufbauend in Französisch überzugehen.

Man muss die Begeisterung erlebt haben, als ich zum Abschied noch eine Spende der EMK Öschelbronn überreichte. Eine meiner Fragen, ob ihre Männer Bildung dieser Art akzeptieren, wurde eindeutig mit ja beantwortet. Auf der Rückfahrt haben wir Reis, Henne und Hahn als Dank mit dabei. Auf dem Montagsmarkt in Sindou treffe ich einige Patenkinder und lasse sie T-Shirts kaufen.

Nach der Fahrt zum Stausee, aus dem für die, die Geld haben, Wasser und Strom kommen, halten wir in Duna, um Bekannte zu treffen und den Durst mit Dolo (Hirsebier) zu stillen.

Am Abend verteile ich die gebrauchten Computer an Zacharia, Mme Bado und den Rektor der Grundschule, einer freut sich mehr als der andere.

Heute Fahrt nach Sindou-Koroni: Treffen die Lehrer und verteilen Solarlampen an die neuen Patenkinder. Immer wieder erstaunt mich die Sauberkeit in den abgelegenen Dörfern. Warum funktioniert das nicht auch dort, wo mehr Menschen leben? Auch das wäre eine Aufgabe der Lehrer, damit anzufangen. Sehr dankbar sind die Mütter für die Kinderkleider, die ich jedem persönlich anpassen lasse.

Jetzt wollen wir für unsere Patenkinder etwas tun, beschriften die Sportbeutel mit Nummern, suchen die vom Schneider gefertigten Kleider dazu, die Geschenke, die T-Shirts, die Zuwendungen für die Familie, Patenbriefe, einen Kugelschreiber und für einige von den Älteren eine Uhr. Es hat über 40° und es ist beruhigend, Schweißperlen auf der schwarzen Haut zu sehen.

Bei sehr klarem Wetter unternehmen wir eine Tour zu den „Pics de Sindou“. Dieser Anziehungspunkt wird leider nur ganz selten von Touristen besucht. Jedes Jahr ist es für mich ein Höhepunkt, die Vielgestaltigkeit dieser Felsformationen zu bewundern.

Die Animisten (Naturreligion) feiern im Dorfzentrum ein Begräbnis auf ihre Art mit Masken, Musik und einem Umzug.

Auf der Fahrt nach Banfora besuchen wir mein neues Patenkind. Salimata ist 17 Jahre alt, lebt in einer Gastfamilie unter für mich unerträglichen Umständen. Sie möchte wieder nach Sindou, doch ein Wechsel ist am Ende des Schuljahres möglich. In ihrem Klassenzimmer herrscht eine bedrückende Enge, so dass wir der Lehrerin die Anschriften der deutschen Organisation ASAO geben, die im Jahr bis zu 40 Schulen baut.

Die Besichtigung einer Solarbrunnenanlage ist erschreckend. Nichts funktioniert mehr, Panelen fehlen und die Quelle wächst zu…

Die Kinder aus Grund- und Hauptschule besuchen uns, holen ihre Geschenke (ich fotografiere) und sind von uns zum Essen und Trinken mit Ballavon-Musik eingeladen. Jeder erhält Kuskus mit Fisch und eine Fanta. Etwa 20 Kinder von den umliegenden Dörfern müssen mit Motos gebracht werden, auch die werden bewirtet.

Auch wir werden wieder beschenkt mit Gemüse, Reis, Hühnern und einem Schafbock aus Sindoukoroni. Nach dem Essen erleben wir 70 zur Ballafonmusik tanzende Kinder im Sand. Nach den Kindern – es ist inzwischen Nacht – kommt die Dorfjugend zum Tanz. Es wird Mitternacht und ist für meine Ohren sehr laut, so dass ich auf einem Spaziergang einen Mann treffe, der im Schein der Lampen Bienenkörbe aus sehr vielen Holzstäben baut, die mit Schafsmist abgedichtet werden.

Bei Bados erlebe ich einen Menschen vom Sozialministerium, der tausend Fragen stellt, das Baugelände besichtigt und Frau Bado zur Auflage macht, noch bevor das Heim gebaut wird, Waisenkinder aufzunehmen.

Was im Rückblick leider nicht funktioniert hat, obwohl ich es schon Wochen vor meinem Abflug als absolute Notwendigkeit dem Solo mehrfach vorgetragen hatte, ist die Tatsache, dass keines von den kleinen Patenkindern, die kein Französisch lesen und schreiben können, und deren Eltern dazu noch Analphabeten sind, die Patenbriefe vor Ort übersetzt bekam.

Um das Areal von Solo etwas grüner und farbiger zu gestalten, kaufe ich verschiedene Pflanzen und lasse sie vor den Mauern einpflanzen.

Wieder sind wir unterwegs, diesmal nach Tourny mit 5 Moskitonetzen und 5 Solarlampen.

Eine unbeschreiblich anstrengende Fahrt für einen Menschen wie mich, mit gebrochenem Wirbel. Wir kommen doch nach ca. 2 Stunden an und finden die nächsten Patenkinder und das Kollegium der Schule. Das Besondere auf der Rückfahrt: ich muss zu Fuß ein Flussbett durchqueren, da die Brücke zerstört ist. In den Restaurants in Banfora kann man flaschenweise Ingwersaft kaufen. Gemischt mit Wasser ein sehr guter Durstlöscher. Nach der Ankunft wieder in Banfora kaufe ich für Patenkinder 2 Fahrräder, Gemüse und Früchte für die Küche.

Der Schule in Dinaoro bringen wir 40 Schulbücher (finanziert werden diese vom Staat nicht) und der Grundschule überreiche ich den Betrag von der Öschelbronner Schule. Über die Jahre hat sich eine Art Patenschaft entwickelt, die sehr dankbar ankommt. Für den von uns finanzierten Küchenanbau lasse ich 2 Fenster bauen, da die Lüftungsschlitze nicht ausreichen. Die Familie eines Patenkindes erhält den Schafbock und Unterstützung für die Gründung einer Schafzucht.

Die Schneiderin vom Nähzentrum zeigt mir ihre letzten Kreationen in Form von sehr dekorativen Tüchern, mit denen die Mütter ihre Kinder tragen. Jeder erwirtschaftete Cent wird in das Zentrum reinvestiert.

Nach dem gemeinsamen Essen mit den Jüngeren startet heute, wie von mir gewünscht, die Ausfahrt mit den Gymnasiasten zu den Wasserfällen. Zwei Kleinbusse bringen ca. 60 Schüler zu dem 70 km entfernten Wasser.

Für einige zunächst ein Schock, da sie noch nie in ihrem Leben so viel Wasser in Bewegung erlebt haben. War jedoch die erste Überraschung verkraftet und einiges an überflüssigen Klamotten abgelegt, konnte das ganz große Vergnügen, im wohltemperierten Wasser zu planschen oder sich abduschen zu lassen beginnen.

Nur einer von 60 Schülern kann schwimmen. Auch das Picknick am Wasser mit reichlich belegten Baguettes war ausreichend. Das Ganze ist für alle Beteiligten ein super schöner Tag gewesen. Überrascht war ich auch hier, von dem ausgesprochen disziplinierten Verhalten der Schüler.

Solo nimmt mich mit zum 35 km entfernten Fest der Animisten. Es fließt sehr viel Opferblut der Tiere und ich bin dabei, wie manche Menschen in einem besonderen Ritual gesegnet werden.

Ohne Wasser hätte ich frühzeitig die Hautfarbe der Einheimischen, da die Staubschicht auf den Lateritstraßen permanent zunimmt.

Bei meiner Abschiedsrunde gebe ich die restlichen Kinderkleider an Bedürftige weiter. Solo hat einen Plan für eine Art Internat bei einem Architekten in Auftrag gegeben und legt ihn mir vor. Das Ganze ist gedacht für die Schüler, die zu weit außerhalb wohnen, um täglich in die Schule (Gymnasium) gehen zu können. Er stellt das Gelände mit Wasseranschluss kostenlos zur Verfügung.

Beim Ordnen der Dankesbriefe und Zeugnissen fällt auf, dass viele noch fehlen.

Die 2½-tägige Rückreise mit verschiedenen Bussen und Flugzeugen verläuft reibungslos.

Nicht zuletzt ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe und Unterstützung, ohne die ich in Sindou nichts bewegen könnte. Neben den Kindern, den Menschen und den Schulen versuchen wir für das Nähzentrum, das Waisenhaus und das Internat unser Möglichstes zu tun.

Mit freundlichen Grüßen

E. und S. Straub

07. Mai 2016 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht Januar 2016 · Kategorien: Reiseberichte

Tagebuch der 6. Reise nach Burkina Faso

An erster Stelle steht der Dank an alle, die mithelfen, dass die Kinder in dem Dorf Sindou Bildung erfahren können. Dank der Spenden ist es auch möglich, Frauen auf deren unterschiedlichen Wegen zur Selbstständigkeit zu unterstützen. Ohne Ihre Hilfe wäre nichts möglich.

Diese Ihre Hilfsbereitschaft ist es, die mich immer wieder aufs Neue motiviert, weitere aussichtsreiche Projekte mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe anzuschieben und zu unterstützen. So hoffen wir, dass den Kindern von Sindou die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft geschaffen wird. Schade, dass Sie nicht dabei sein können, wenn der Dank von den Kindern und der Bevölkerung bei mir ankommt. Es macht mich verlegen, wenn die Menschen wieder mit einem Schaf, Hühnern, Getreide, Gemüse und selbstgemachter Seife sich bedanken wollen. Für das Schaf beispielsweise fand ich eine alleinerziehende Mutter, die überglücklich war, da sie nur dank der Großfamilie überleben kann.

07.01.2016

Die Welt von oben aus dem Flugzeug betrachtet erscheint sehr friedlich. Von Menschen gemachte Linien durchziehen die Bilder. Der Mensch selbst ist unbedeutend, nicht sichtbar, und doch spielt er die verschiedensten Rollen, ja, er ist in der Lage, die Mitmenschen, seine Umwelt, das Ganze zu vernichten. Die Sahara unter mir zeigt, wie abhängig der Mensch von der Natur ist.

Flug, Ankunft in der Hauptstadt Ouagadougou, Zollkontrollen, alles lief völlig problemlos, auch dank Constant, der sich im Vorfeld bereit erklärt hatte, uns per Auto abzuholen, und der uns zum besten Wechselkurs verhilft. Wir treffen uns mit Nina, einem Mädchen, das in Ouaga Deutsch studiert und sich freut, sich in dieser Sprache unterhalten zu können.

08.01.2016

Marcel, ein junger Burkiner, den wir von seinem Deutschlandaufenthalt kennen, kommt und wird uns begleiten. Peter Strohecker möchte ihn als Dolmetscher einsetzen.

Mit Constant fahren wir zu seinem Bruder Robert, der in Deutschland war und im Norden von Burkina lebt. Neben seinem Beruf als Deutschlehrer fungiert er – angelernt von einem Deutschen – als Solaranlagenbauer, indem er seine Landsleute in Bau und Reparatur derselben ausbildet. Daneben züchtet er Hühner, Enten und betreibt eine kleine Landwirtschaft. Der Vater von den zwei Brüdern, die wir jetzt besuchen, hatte drei Frauen, die wir kennenlernen und die gut gelaunt von der Pension leben. Die 18 Kinder haben alle eine abgeschlossene Schulausbildung und viele von ihnen haben – dank der Mithilfe von Freunden und Bekannten in der Region – ein Studium absolviert, obwohl sie weit abgelegen in einem Dorf leben. Dies war nur möglich, da der Vater im Zweiten Weltkrieg und im Algerienkrieg in der Französischen Armee gedient hatte. Allerdings kam er mit Verletzungen zurück.

Eine nicht vorstellbare Steigerung war der Großvater. Als Chef der Region hatte er 60 Frauen, und jede fühlte sich geehrt. Es handelt sich um eine Art bescheidener Landadel und man findet im ganzen Land Verwandte. Außerdem bestätigt man uns, dass wenn Weiße in einer Familie zu Besuch waren, die Dorfbewohner sicher sind, dass diese Geld gebracht haben, was teilweise Neid hervorruft. Auch Solo, das ist der Lehrer und unsere Kontaktperson, berichtet, dass an manchen Tagen bis zu zehn Kinder mit ihren Problemen zu ihm kommen und Hilfe erwarten.

09.01.2016

Mit Constant und vier Koffern von 92 kg Gesamtgewicht – unter anderem sind 50 Solarlampen mit Paneelen dabei – fahre ich Richtung Sindou. In Bobo kaufen wir noch zwölf Moskitonetze für die neuen Kinder. Kurz vor der Ankunft lässt uns die Polizei ohne Erklärung lange warten.

Unser Zeltplatz in Sindou wurde vor Jahren von der Vorgängerorganisation „Terre des Enfants“ gegründet und wird weiterhin von Solo betreut. Dort angekommen, stehe ich den drei von unbekannten Neidern angezündeten und ausgebrannten Hütten sprachlos gegenüber.

Eine neue Köchin ist da. Die Vorgängerin hat geheiratet, und da die Frau nur das tun darf, was der Mann erlaubt, steht ihre Arbeitskraft nicht mehr zur Verfügung. Beim ersten Gang durch das Dorf ist es erschreckend, dass nur wenige junge Leute Französisch, das ist die Amtssprache, verstehen.

10.01.2016 Sonntag

Der Gottesdienst ist sehr musikalisch. Im ganzen Raum verteilt findet man singende Gruppen bis hin zu einem Kinderchor, sodass die zweieinhalb Stunden sehr kurzweilig vergehen. Die Lautstärke ist gewöhnungsbedürftig. Madame Bado, die Pfarrfrau, setzt sich seit langem für die Gründung eines Waisenhauses für Kinder ein. Am Nachmittag fahre ich mit der Projektgruppe um Madame Bado in das nächste Dorf, wo ein zwei Hektar großes Gelände auf einer kleinen Anhöhe zum Kauf angeboten wird. Ein großer Teil der Fläche ist mit Hirsepflanzen bewirtschaftet.

Da die umliegenden Gehöfte nicht allzu weit entfernt sind, müsste ein Trinkwasserbrunnen möglich sein. Mit Solarstrom könnte man Licht in das Kinderheim bringen. Es liegt nun an uns, ob wir mit einer Grundfinanzierung den Beginn dieses Projektes fördern. Ein anschließendes Gespräch mit dem Grundbesitzer zeigt, dass er – zehn Jahre jünger als ich – altershalber abgewirtschaftet und somit nicht mehr in der Lage ist, körperliche Arbeit zu leisten. Verschiedene Faktoren, zum Beispiel die einseitige Ernährung und fehlende medizinische Betreuung, führen in Afrika zu frühzeitigem Altern. Zwischen den Hütten liest ein Mann seinem Gegenüber aus einem großen Buch, dem Koran, auf Arabisch vor. Was der wohl versteht ? Da es nirgendwo etwas Gedrucktes gibt, ist ein Buch etwas ganz Besonderes.

11.01.2016

Solo, der Lehrer, zeigt mir das Grab meines Patenkindes Koro. Fassungslos und ohne auch nur den Ansatz einer Erklärung für diesen brutalen Mord stehe ich da. Der Täter wurde gefasst und verbüßt seine Strafe. Jeder im Dorf, den ich darauf anspreche, ringt nach Worten. So etwas hat es in Sindou noch nie gegeben. Meine Vorstellung von einem Naturparadies und Menschen, die im Einklang mit der Natur leben, wird bis ins Mark erschüttert.

Die große Überraschung erwartet mich in der Sonderschule von Solo in Sindou. Ein ganzes Klassenzimmer ist mit zwölf Nähmaschinen ausgestattet. Damit arbeiten vor allem Mädchen, auch junge Männer versuchen sich.

Die Wunschliste des unterrichtenden Schneiders für Kleinmaterial wie Faden, Schere, Nadeln und Holzkohlebügeleisen hatteich beim nächsten Einkauf mit dabei. Einen Raum mit Werkzeug und Holz für eine Schreinerei hat der Staat finanziert. Auch in Afrika geschehen noch Wunder.

12.01.2016

Die Fahrt auf dem Sozius von Solos Motorrad in die 15 km entfernte Grundschule im Dorf Fafaso verlangt mir alles ab, die Schläge lassen sich nicht abfedern. Dort suchen wir zukünftige Patenkinder aus und bringen Solarlampen. In jedem Klassenzimmer werden zwei Jahrgänge unterrichtet, ca. 60-70 Schüler. Die Weiterfahrt in das Dorf Dinaoro erfordert akrobatische Fahrkünste. Auch dort erkläre ich den Eltern und Kindern die Funktion der Solarlampen. Man schenkt uns eine Schüssel selbst angebauter Orangen. Zum zweiten Mal keine Luft mehr im Motorrad.

Am Nachmittag Fahrt nach Duna zum Markt, um im Auftrag ein weiteres Fahrrad als Patengeschenk zu kaufen. Ich sitze dabei, um zu überprüfen, ob alle Schrauben und Muttern wirklich angezogen sind. Peter fährt das Rad die 7 km nach Sindou.

Am Abend bringe ich – wie im vergangenem Jahr – die gebrauchten und gespendeten Laptops und Tablets zu Zacharia, der auch das Medikamentendepot verwaltet. Er zeigt mir den nach europäischen Maßstäben hergerichteten Informatiksaal. Unterricht in zwei Stufen von 18 – 20 Uhr und von 20 – 22 Uhr findet seit August 2015 statt.

13.01.2016

Auf der Fahrt zur Grundschule in Sindou sehen wir, dass der Küchenanbau gelungen ist und die Stromversorgung noch funktioniert.

Wir bringen Solarlampen nach Sindou Koroni. Der dortige Chef ist Naturheiler, seine Patienten liegen vor einer größeren Hütte. Ich bringe ihm ein Buch von Heilpflanzen, die in Burkina wachsen. Leider kann er nicht lesen, doch seine Kinder werden es ihm aus dem Französischen übersetzen. Ob er die Anregung von mir aufnimmt, einen Garten für Heilpflanzen anzulegen, werden wir sehen und gegebenenfalls unterstützen.

In die Schule von Koboda fahren wir am Nachmittag. Auch da bringen wir Solaranlagen und den Kindern Kleider.

Auf dem Rückweg trinken wir Dolo, das Hirsebier, um den Durst bei einer Wärme von nahezu 40° zu löschen. Über den Durst getrunken, zeigt auch das von den Familien gebraute Bier seine Wirkung. Abendessen bei Zacharia.

14.01.2016

Auf direkter Strecke ca 10 km nach Dinaoro. Dort treffen wir unter einem großen Mangobaum die Honoratioren, Männer und Frauen getrennt. Wir wollen die Mobilität der Bewohner des abgelegenen Dorfes ohne Straßenanbindung fördern.

Nach langer Diskussion sehen die Männer die Lösung des Problems. Ihr Wunsch: zwei Ochsen, ein Pflug und ein einachsiger Karren. Die Ochsen müssen wochenlang dressiert werden, bevor man mit ihnen arbeiten kann. Da die Frauen kein Stimmrecht haben, will ich ganz bewusst wissen, was sie denken und womit ihnen geholfen wäre. Gerne hätten sie einen Kredit, den sie zeitlich begrenzt wieder zurückzahlen würden, um damit wirtschaften und Handel treiben zu können: Wareneinkauf in den umliegenden Dörfern, Verkauf auf dem Markt. Mein Problem: Wer verwaltet das Geld? Wie fast überall muss für mich Dula (Ethniensprache) ins Französische übersetzt werden.

Nach dem Essen mit drei Fingern der rechten Hand und auf dem Boden sitzend verlassen wir das Dorf mit Geschenken, u.a. einigen Hühnern.Zurück durchqueren wir die unterhalb des Staudammes gelegenen Reisfelder, auf denen zwei Ernten möglich sind.

Von dem kleinen Nähzentrum, das sich eine Frauengruppe gewünscht hatte, bin ich restlos begeistert. Untergebracht in einem neuen Blechgebäude, arbeiten sechs Frauen unter Anleitung einer Schneiderin an Schnittmustern aus stärkerem Papier.

Andere versuchen, bei der Trittbrettbedienung der manuellen Nähmaschinen den Rhythmus zu finden. Wenn das alles funktioniert, könnte man das Nähzentrum wirtschaftlich nutzen. Ich halte Ausschau nach möglichem Stromanschluss, werde in der Nähe fündig – und inzwischen ist Strom und damit Licht in der Hütte. Eine Tafel für den Unterricht komplettiert das Ganze.

Für die geplante Hühnerzucht der anderen Frauengruppe muss ein neuer Kostenvoranschlag erstellt werden. Ebenso ist eine konkretere Planung für das Projekt der Alphabetisierung der Frauen erforderlich. Die Förderung der Frauen ist sinnvoll, um in den Familien das Verständnis für die Schulbildung der Kinder zu schaffen.

15.01.2016

Mit Marcel ordnen wir die Geschenktaschen für die 125 Patenkinder nach Nummern, legen die neuen Kleider vom dortigen Schneider hinein, ebenso die übersetzten Patenbriefe und den Umschlag mit dem Geld für die Familien.

16.01.2015

Die Kinder kommen, um ihre Geschenke abzuholen, ich mache von jedem Einzelnen zwei Fotos. Heute sind zunächst die 60 Patenkinder, die aufs Gymnasium gehen, zum Essen eingeladen.

Das Balafonorchester unterhält und lädt zum Tanz ein. Wieder sehr diszipliniert und vor allem hilfsbereit sind die Mädchen. Wegen dem Attentat vom 15.01.2016 in Ouagadougou mit mindestens 29 Toten ist um 22 Uhr Polizeistunde. Auch unser Freund Marcel hat bei dem Anschlag seinen väterlichen Freund verloren, einen Amerikaner, der im Norden von Burkina Faso ein von seinem Land finanziertes Waisenhaus leitete.

17.01.2016 Sonntag

Eine Mutter kommt mit ihrem einjährigen Mädchen, um sich zu bedanken. Sie darf Kinderkleider aussuchen.

Auf einer kleinen Rundfahrt sehen wir, wie ein Junge ohne Hilfsmittel eine ca. 20 m hohe Palme besteigt, um die Früchte zu ernten.

Zum ersten Mal sehen wir an der Straße Wildfleisch. Das sind Ratten, die von den Frauen gekocht werden. Sie schmecken nicht schlecht … Ebenso zum ersten Mal erleben wir im Dorf junge Frauen mit kleinen Kindern, die keine Berührungsängste mit uns weißen Männern haben. Wir tanzen mit ihnen im Sand und genießen ihre Zuneigung.

18.01.2016

Der erste Weg führt zur Grundschule – ca. 2 km entfernt. Vom Geld der Öschelbronner Grundschule lässt der Rektor viele bewegliche Tafeln bauen, damit die Schüler in ihrer Freizeit und den Pausen mit ihren Mitschülern lernen können. Zacharia überreicht mir zu sämtlichen Ausgaben äußerst detaillierte Abrechnungen.

Madame Bado stellt fünf Mitglieder für die Verwaltung ihres Waisenheimprojektes vor. Peter kauft von ihr selbstgewebten Stoff, um ihn zu verschenken. Zur Erinnerung: Madame Bado bekam von uns einen Webstuhl und bringt Mädchen das Handwerk bei. Die Schwester eines Patenkindes (Halbwaise) stirbt bei der Geburt ihres Kindes. Zacharia finanziert dank unseres Spendenkontos die sehr teuere Trockenmilch für das Baby, das von der Großmutter aufgezogen wird, ich habe noch Kleider für den Säugling dabei.

19.01.2016

Solo zeigt uns bei einer weiteren Rundfahrt ein Töpferdorf und das Gelände der Goldgräber. Angesichts des unglaublichen Risikos für Leib und Leben vergeht einem Goldschmied wie mir die Lust, mit dem Metall zu arbeiten. In bis zu vierzig Metern Tiefe – hier aus hartem Fels gehauen – wechseln sich die Arbeiter in Fünfergruppen ab, jedoch ist das Ergebnis kaum sichtbar.

Wirklich arme Tropfe, zur Unkenntlichkeit mit Staub bedeckt, wenn sie aus den Löchern kriechen – sofern sie nicht zu erschöpft sind, um sich am Seil die 40 m hochzuziehen, und es vorziehen, unten zu übernachten… Oben warten Prostituierte, um ihnen das wenige Erwirtschaftete abzunehmen.

20.01.2016

Zum Geldwechsel 20 km nach Banfora gefahren. Kostenvoranschlag für sanitäre Anlagen der abgebrannten Hütten eingeholt und Lebensmittel für unsere Köchin eingekauft.

21.01.2016

Heute sind die Grundschulkinder, auch ca. 60, zum Essen eingeladen. Am Morgen davor ab 6 Uhr Tour zu den Pic de Sindou. Dort erleben wir einen sehr schönen Sonnenaufgang. Jedes Mal ist diese Tour ganz besonders eindrucksvoll.

Die jüngeren Kinder lassen sich von der Balafonmusik noch mehr begeistern als die Gymnasiasten.

Am Abend kommen die Einwohner der Umgebung, um mitzutanzen.

22.01.2016

Nach dem gestrigen Tag und jetzt gegen Ende der Reise fällt mir das Sortieren der Zeugnisse der Kinder für die Paten in Deutschland schwer. Das Patenkind Awa hilft Marcel dabei. Die ersten Eltern und weitere Dorfbewohner kommen, um sich zu bedanken und zu verabschieden.

23.01.2016

Abschiedsrunde: Die Grundschule erhält noch Geld für Lehrmaterial und einen Ball. Die Mutter eines Patenkindes, das nicht versetzt wurde, bittet um Rat. Dies ist sehr schwierig, da in der Nähe keine Möglichkeit für eine Berufsausbildung besteht. Privatschulen sind sehr teuer.

Die Fußballmannschaft bedankt sich für die Trikots, gestiftet von einem hiesigen Verein; der Direktor der dortigen Grundschule bringt Bilder von seinen Schülern, die diese als Dank für die Schulkinder in Öschelbronn gemalt haben.

24.01.2016

7 Uhr Abfahrt mit dem Linienbus, sehr schlechter Bus, unerträglich heiß und eng. Acht Polizeikontrollen mit Aussteigen, Pass- und Gepäckkontrolle. Bus bleibt auf offener Strecke stehen. Ein mit Marcel bekannter Amerikaner auf der Fahrt zur Beerdigung seines beim Attentat umgekommenen Freundes nimmt uns weitere 100 km mit nach Ouagadougou. Ankunft am Zielort um 20 Uhr – nach insgesamt 13 Stunden.

25.01.2016

Tag des Abfluges: Tour in Ouagadogou zu den Kunsthandwerkern und Batikern. Am Abend Einchecken wie immer. Flugzeug kann wegen technischer Probleme in Abidjan nicht starten. Umbuchen auf Türkish Airlines, bis 1Uhr in der Nacht am Flughafen, dann werden wir in ein Hotel verfrachtet.

26.01.2016

Warten. Mehrmals Gang zum Büro der Brussels Airlines.

Noch eine Nacht. Arme und Beine rotgefleckt von Wanzenbissen.

27.01.2016

Endlich am Abend um 23 Uhr mit Brussels Airelines über Brüssel nach Stuttgart.

28.01.2016

Wir werden mit dem Auto abgeholt.

01. Mai 2015 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht Januar 2015 · Kategorien: Reiseberichte

Bericht von der 5. Reise nach Afrika Burkina-Faso

Worin liegt der Sinn dieser Reisen?
Diese Frage beschäftigt mich seit Jahren. Ein Antwort und absolute Priorität ist die, dass wir Kindern die Möglichkeit geben, die Schule zu besuchen.
Aus meinem Reisebericht können sie ersehen, welche anderen Versuche ich in verschiedenen Richtungen gemacht habe.

Die Vorbereitungen sind aufwendig, da ca. 100 Schreiben übersetzt werden müssen. Dazu kamen 2 vom Landratsamt gespendete Solarkocher mit jeweils 17 kg, die umgepackt werden mussten. Glücklicherweise war Peter Strohecker dabei, so dass wir mit 4 Koffern mit je 23kg, plus 2 gespendeten Laptops in einer Hand völlig ausgelastet waren.

09.01.15
Diesmal mit Brüssel Air-Line ging alles gut. Selbst den Zoll in Ouagadougou konnte ich von dem sinnvollen Gebrauch der Solarkocher überzeugen. Die Sahara war von einer geschlossenen Wolkenschicht verdeckt und nur Algerien war noch sichtbar.

10.01.
In Ouaga angekommen fahren wir zu dem ca. 35 km entfernten Operndorf von Schlingensief, um zu sehen, was aus den Millionen deutscher Spenden geworden ist. Das im letzten Jahr fertiggestellte Krankenhaus wird von einem Zahnarzt mit Notkoffer betrieben und Kinder sollen dort auch schon das afrikanische Licht erblickt haben. Bei unserem Besuch war keiner da.

Interessant sind die Steinmetzskulpturen auf dem umliegenden Gelände.
Auch ein Besuch im Kunsthandwerkszentrum von Ouaga gehört zum Programm, dort kennt man sich schon.

11.01.
Mit Götz Krieger, dem Vizepräsidenten von ASAO dürfen wir bis Bobo-Diolasso fahren. Er verbringt den größten Teil des Jahres in Burkina-Faso, um die vom „Solidaritätskreis Westafrika“ gebauten Schulen (über 20 im Jahr) zu überwachen. Er ist mit seinem eigenen Auto zweimal von Deutschland nach Burkina gefahren. Der Anschluss mit dem öffentlichen Bus gelingt uns auf die Minute. Die letzte Wegstrecke auf der neuen Straße nach Sindou legen wir mit dem PKW zurück, der nur nach mehrmaligem Anschieben glücklicherweise dort ankommt.

12.01.
Beim täglichen Gang zum Bäcker erlebe ich die erste Überraschung. Der Ofen ist kalt, kein Bäcker weit und breit.

Nachgefragt finde ich eine große nagelneue Bäckerei mit weißen Fliesen. Ein Libanese hat hier Millionen investiert und dem originellen Einheimischen somit keine Chance gelassen. Schade…

Daneben wurde ein großzügiger Markt im europäischem Stil erbaut. Die Marktfrauen jedoch sitzen daneben im Schatten der Mangobäume! Es tut weh.
Wir machen eine Runde durch das Dorf: Besuchen Zacaria mit dem Medikamentendepot. Die inzwischen diplomierte Weberin Frau Bado und besichtigen deren 120 Schweine, für die sie auch ein staatliches Diplom erhielt. Und schließlich den Schneider, der an den neuen Kleidern für unsere Kinder arbeitet. Am selben Tag ist noch Markt im Nachbardorf Duna. Alles ist noch wie gehabt. Rückfahrt mit dem Moto durch die extrem schmalen Pfade der Reisfelder.
Zwei Patenkinder kommen zum Abendessen.

13.01.
Den einheimischen Goldschmieden bringe ich Werkzeug, Edelsteine und Silberlot. Vater und Sohn können es nicht fassen, dass sie dieses geschenkt bekommen. Zacaria wünscht sich ein Foto, um die von uns unterstützten mittellosen kranken Menschen bildlich festhalten zu können.

Peter arbeitet heute mit dem einheimischen Installateur und kommt sehtenttäuscht über die Arbeitsweise seines Kollegen zurück. Es fällt ihm schwer, dass was er erlebt hat, nicht mit Deutschland zu vergleichen.
Ein Teil der Fußballmannschaft holt die gespendeten Trikots und den Fußball ab. Wir probieren: alles passt!

14.01.
Ein besonderer Tag! Um 11.00 Uhr ist Einweihung des neuen Schulgebäudes für das Gymnasium.

4 Klassenzimmer, 1 Lehrerzimmer, das Ganze großflächig mit einem Zaun umgeben. Götz Krieger kommt mit Lisa, der Deutschen, die in Banfora ein soziales Jahr verbringt. Zunächst ist alles wie bei uns: Reden, Hände schütteln, Ehrungen. Dies jedoch immer wieder unterbrochen durch Musik, Tanz und Balafon Orchester.

Frauen tanzen mit Tonkrügen auf dem Kopf und akrobatische Maskentänzer wirbeln über den Platz. Am Gebäude selbst wird ein Band durchschnitten und eine Infotafel befestigt. Als Dank erhält Krieger einen Ziegenbock, Riesenkörbe mit Tomaten und Erdnüssen, traditionelle Kleider und handgeschmiedete Feldarbeitsgeräte.

Ich werde in meiner Funktion als Vertreter von TDE Allemange immer wieder erwähnt. Für alle Würdenträger findet auf dem Zeltplatz beim Solo ein gemeinsames Essen mit Musik und Maskentänzen statt, bei dem sogar unter 50 Anwesenden 4 Frauen zu finden sind. Finanziert wird das Ganze von der Gemeinde Sindou.
Am Abend treffen wir ein Mädchen, deren Oberkörper ohne Halt geschüttelt wird. Nachgefragt hören wir, dass wir nicht helfen können, da dieses Mädchen frisch aus der Krankenstation entlassen wurde und dies eine Reaktion auf die Behandlung sei.
Von einer Patientin habe ich den Auftrag einen Ring anfertigen zu lassen. Der Goldschmied hat jedoch kein Geld, um Silber zu kaufen und muss dafür 300 km fahren. Also werde ich das vorfinanzieren.

15.01.
Für heute ist eine Tour zu dem Pics de Sindou geplant. Die sind immer wieder sehenswert und jedes Mal gibt es Neues zu entdecken.

Am Nachmittag, wenn die Hitze erträglicher wird, sind wir zum Fußballspiel mit den Trikots aus Lomersheim eingeladen.

Deutsche Radfahrer kommen auf ihrer Tour in Sindou an. Es sind ältere Leute, die ganz begeistert sind.
Mit dem Elektriker bespreche ich den Kostenvoranschlag für die Stromversorgung der Ecole Primaire/ Grundschule.

16.01.
Ein Besuch beim Direktor dieser Schule, dem ich die schriftlichen und musikalischen Grüße der Öschelbronner Schule überbringe, löst große Freude aus. Auch bringe ich Schulbücher und Zeichengeräte.
Im Gymnasium versuche ich die Schüler in den oberen Klassen für neue Ideen und kreatives Denken, über die Schulzeit hinaus, zu motivieren. Ein Vater kommt und unterschreibt das Zeugnis seines Kindes mit einem Kreuz X.
Am Abend Fahrt mit den Motos zu einer ca. 5 km entfernten Schule. Ein Teil der Schule besteht aus einer Hütte – Holzstäbe umgeben von geflochtenen Matten bilden die Wände. Einfacher geht es nicht.

Einige der Kinder haben Paten und so wandern wir nach der Schule mit den Kindern durch eine Art Wald zu ihrem Dorf. Wir bringen Solarlampen und Kleider.

Mit Gummibärchen, auch für die Erwachsenen, verabschieden wir uns von einer sehr beeindruckenden Dorfgemeinschaft, die ihre Umgebung sehr sauber hält. Keiner in diesen abgelegen Dörfern bettelt. In der Nacht geht es zurück.

17.01.
Mit dem Auto des größten Kaufmannes von Sindou fahren wir nach Bobo. Dort kaufen wir das Basiswerkzeug für die Holzwerkstatt der Sonderschule von Solo. Außerdem ca. 20 Moskitonetze und Solarlampen für die neuen Patenkinder.

18.01.
108 Sporttaschen für die Geschenke der Kinder sind notwendig. Peter kauft 2 Toiletten, um sie im Campingplatz zu installieren. Für die Schulküche erwerben wir 2 große Sparkocher, im Durchschnitt ca. 120 cm, und 5 kleine Kocher für den Hausgebrauch. Dazu einen Topf für den Solarkocher, 30 Taschenrechner für die Gymnasiasten, 4 Bougainvillen, die für die farbige Ausgestaltung des Campingplatzes gedacht sind und beenden diese Einkaufstour.

19.01.
Der Mitarbeiter von Zacaria kommt aus dem Medienbereich. Er soll mit den 2 auf französische umgepolten Laptops, die ich ihm bringe, für Lehrer und andere Interessierte Kurse geben, die wir finanzieren werden.
Peter geht 7 km zu Fuß in das nächste Dorf, um für sich ein Fahrrad zu kaufen. Ich montiere einen Solarkocher.
Mit dem Moto nach Sindou Koroni (Wa Wa Da). Der von uns gebohrte Brunnen funktioniert ausgezeichnet. Trotz einer Tiefe von 43 m kann jedes Kind Wasser holen. Auch die Ummauerung ist gut gemacht.

Wir bringen Solarlampen und Kinderkleider. Die Menschen sind glücklich und sehr dankbar. Zwei stattliche Hähne dürfen wir als Dank mitnehmen. Für die Elektroinstallation der Grundschule bezahle ich das Material.

20.01.
Mit dem Maurer bespreche ich den Plan und den Kostenvoranschlag für die Schulküche. Wir fahren zu der Schule von Sindou Koroni, um 2 Kinder für die Dossiers als Patenkinder zu befragen. Im Dorf trinken wir Dolo (Hirsebier) und geben den Eltern Solarlampen und Schultaschen.
Beide Solarkocher sind fertig!

21.01.
Peter installiert die Toiletten und befestigt Waschbecken.
Langes Gespräch mit der Mutter eines Patenkindes über die großen Probleme mit der Tochter. Auch da spielt Mobbing eine wesentliche Rolle.
Blutzuckermessgeräte im Medikamentendepot erklärt und vorgeführt.
Der Mme. Bado Kinderkleider gebracht und erlebt, wie sie Mädchen im Weben unterrichtet.

Auch von Japanern wird eine Schule gebaut.
Am Abend bringt ein Mann aus Wa Wa Da auf dem Moto einen lebenden Schafbock als Dank für das Trinkwasser.

Ich würde ihn gerne, wie die 15 Hühner, weitergeben, doch ein Bock ist nicht gefragt – so landet er bei der Köchin.

22.01.
Der Schneider bringt die neuen Kleider für die Patenkinder. Wir ordnen sie zu und geben sie in die Sporttaschen, zusammen mit einem verschlossenen Briefumschlag an die Familien, mit jeweils 10000 CFA = 15,26 €.

Ich treffe eine ca. 20 köpfige Frauengruppe, gebe Anregungen und will hören, wo es Ansatzpunkte für Projekte gibt: Alphabetisierung, Französischkurse, Hühneraufzucht etc.
Zurück durch das ganze Dorf warten 60 Kinder auf ihre Geschenke. Wir weisen besonders auf die Unterstützung der Familien hin (wird kontrolliert). Ich mache Fotos. Hohe Politiker kommen zum Essen und Diskutieren. Wir laden die Kinder für Samstag zum gemeinsamen Essen ein.
Ich treffe ein Patenkind, das mit der Schule fertig wird und höre, dass er Medizin studieren will.

23.01.
Wir treffen eine Frau mit Säugling, dessen Gesicht von Geburt an total deformiert ist. Es kann nicht essen. Man fragt uns um Hilfe. Wir finanzieren die Fahrt zum Arzt nach Bobo und warten auf den ärztlichen Kostenvoranschlag für eine Operation.

Ein Solarkocher ist für die Grundschule, der andere für die Sonderschule von Solo gedacht.
Eine Fledermaus in meiner Hütte sorgt dafür, dass es keine Mücken gibt.

24.01.
Fahrt mit dem Moto und Koro, meinem Patenkind, nach Banfora, um zu fragen, ob sie in einem Mädchenheim aufgenommen werden kann. Alle, auch die Großmutter, sind gestorben und die Tante, bei der sie lebt, zieht weg. Wir treffen in dem Heim eine Schwester, die 2014 ein Jahr in einem deutschen Krankenhaus gearbeitet hat und sehr gut deutsch spricht.
In Sindou sind wir zu einer Lehrer-Eltern-Konferenz der Grundschule eingeladen. Alle, besonders die Ältesten, bedanken sich sehr für alles, was wir für die Schule getan haben.
Am Nachmittag kommen die kleinen Patenkinder zum Essen. Es gibt Couscous mit Fisch.

Dazu spielt das Balafon Orchester. Nach dem Essen tanzen die Kinder barfuß im Sand. Peter spielt mit ihnen und die Kinder haben sehr viel Spaß. In der Nacht spielt das Balafon Orchester weiter und die Jugend des Dorfes tanzt leidenschaftlich dazu.

Im Dorfzentrum, wo ein Fest der Animierten (Naturreligion) mit musikalischen Umzügen und Masken stattfindet, dass die ganze Nacht durchgeht und mit speziellen Ritualen auf dem Friedhof endet, verabschieden wir uns um 2.00 Uhr.

25.01.
Mit einer zweiten Frauengruppe denke ich über Entwicklungsprojekte nach. Man bedankt sich für den guten Willen. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein!

Ein Vater von Sindou Koroni bedankt sich mit einem Sack voll Jamwurzeln. Auch der Goldschmied bringt 2 Hühner. Alle werden als Basis zur Aufzucht an Patenfamilien weitergegeben.
Die Gymnasiasten kommen zum Essen. Ca. 50 Schüler werden von der Köchin verwöhnt. Dabei hatte sie einen 12-14 Stundentag und verdient 20000 CFA = 30,53 € im Monat. Vor dem Essen singen die Kinder die Nationalhymne. Sie werden alle satt.
Wir begleiten ein Mädchen zu seiner Peul Familie. Ein langer Weg zu den Hirten, die weit außerhalb des Dorfes wohnen. Eine andere Patenfamilie züchtet Hasen, etwas ganz Neues.
Der Kostenvoranschlag für die Operation des Säuglings erreicht uns.
Zwei Missionare aus Kamerun sind auf unserem Gelände. Ab 5.00 Uhr ertönt geistliche Musik aus ihrer Hütte.
Der Maurer hat das Fundament für die Schulküche fertig und benötigt Geld für weiteres Material.

In den Nächten bläst der Harmattan, ein starker Wüstenwind.

26.01.
Mit 3 Motos fahren wir in eine bergige Gegend, um an einer Schule Kinder für eine Patenschaft auszusuchen. Peter unterhält die Kinder mit deutschen Liedern.

Wir bringen Solarlampen und Kleider. In dem tiefen Sand bleibt mein Moto nicht immer senkrecht. Mit einem Huhn und einem halben Sack Reis fahren wir zurück. Über das Dorf der Schmiede nach Kankalaba fahren wir eine große Runde. Unter anderem müssen wir ein Flussbett durchqueren.
In Sindou wartet ein großer Karton mit grünem Salat als Dank auf uns. Es besucht uns ein Deutscher, der mit seiner BMW von Hamburg bis Sindou gefahren ist.

27.01.
Abschied von den Pics de Sindou. Da keine Touristen da sind, finden wir nur wenige Pfade durch das hohe Gras.

Wir lernen die Eltern und seine Lebensgefährtin kennen. Solo ist mit uns unterwegs und zeigt uns seine Schule und die Hühnerfarm. Wir benötigen sehr oft jemanden, der vom Französischen in Dula übersetzt.
Die Lehrer der Grundschule verabschieden sich mit schönem Stoff als Geschenk. In großer Runde, in der Teile vom Schafbock serviert werden, wird heiß über nationale und weltpolitische Themen diskutiert. Noch nie gab es so viel Dank und fast peinlich sind die vielen Geschenke. Peter verschenkt sein Fahrrad an eine Familie in Sindou Koroni. Ich kann den Wusch vom Goldschmied eine Ausstellungsvitrine zu finanzieren nicht erfüllen.

28.01.
7.00 Uhr Abfahrt von Sindou. Ankunft mit dem Bus um 20.00 Uhr in Ouagadougou.
Zacharias und sein Bruder besuchen uns. Er war bei einer Konferenz über Agrarwirtschaft.
Abflug 22.40 Uhr über Brüssel. In Öschelbronn um 11.00 Uhr.

Mit liebem Gruß
Siegfried Straub

12. September 2014 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht Januar 2014 · Kategorien: Reiseberichte

Nach insgesamt 26 Stunden in Bussen und Flugzeugen bin ich ohne jegliches Gepäck zu Hause angekommen. Es wäre weit übertrieben, wollte ich behaupten die Temperaturunterschiede von 40 Grad würden mir nichts ausmachen.

In Tagebuch-Form, wie im vergangenen Jahr, möchte ich vesuchen allen Interessierten etwas von meiner Reise zu berichten. Da ich keinerlei schriftstellerische Fähigkeiten habe, bitte ich alle Unzulängichkeiten zu entschuldigen.

Meine Reiselektüre war „Denkanstöße 2014“. Darin schreibt Beatrice von Weizsäcker unter anderem: „Nicht im Reden, sondern im Tun muss der Sinn des Lebens liegen. Die kurze Lebenszeit nutzen, um auch etwas für Andere zu tun.“ Ein klein wenig von dem möchte ich umsetzen.

 

04.01.2014
3 Uhr 15 aufstehen. Fahrt zum Flughafen. Am Schalter von Air France in Stuttgart wird meine Gutschrift von Air France im Wert von 150 EUR für das Übergepäck nicht anerkannt. Ich muss für das dritte Gepäckstück 200 EUR bezahlen. Es ist unglaublich und nicht zu verstehen. So reise ich mit meinen 69 kg Gepäck (in der Hauptsache Geschenke für 86 Kinder und u.a. gebrauchte Laptops) über Paris nach Ouagadougou. Beim Flug über die Sahara mit ihren ausgetrockneten Flussbetten und kleinen Dörfern fragt man sich immer wieder wovon die Menschen leben. Die in den Sand eingravierten Wege wirken wie Federzeichnungen.

 

05.01.2014
Nach einer Nacht in immer der selben Herberge, Abfahrt um 5 Uhr in Richtung Bobo. Diesmal mit dem Auto eines mir befreundeten Burkinabe. Zwischenstation bei den heiligen Krokodilen. Sie sind sehr zahm, da sie mit Opfergaben, in Form von Hühnchen, übersättigt sind. Jedoch dürfen nur Eingeweihte aus traditionellen Familien mit ihnen kommunizieren und sie füttern. Ein dort lebender junger Bronzegestalter erzählte mir u.a., dass es in Burkina selbstverständlich ist, als erste und letzte tägliche Aufgabe nach den Eltern oder Alten zu sehen und eine gute nacht oder einen schönen Tag zu wünschen. In Bobo-Diolasso benötigen wir Stunden, um für die neuen Kinder 25 Moskitonetze zu kaufen. Im Kofferraum haben noch 5 Sparkocher Platz. Extrem schwierig zu befahrende Strecken von Banfora nach Sindou (50 km). Die neue Straße ist noch nicht fertig. Wir verfahren uns in der Nacht und kommen kurz vor Mitternacht in Sindou an.

 

06.01.2014
Ich mache meine Antrittsbesuche. Beim Bäcker mit 10 Baguettes für 500 CFA (umgerechnet nicht ganz 1 EUR), beim Schneider, Schmied, Apotheker, Schreiner, der Weberin (Frau Pfarrer) und bei den auf der Strecke lebenden Patenkindern. Am Abend mit Solo die 5 Sparkocher an wirklich sichtbar arme alten Frauen gegeben. 4 Hennen und einen Hahn bestellt. Mein Hahn vom letzten Jahr wurde, wie die Hühner, von Schlangen getötet.

 

07.01.2014
Mit dem Schneider in das 7 Kilometer entfernte Dorf Duna gefahren, um die Stoffe für die neuen Kleider der Kinder auszuwählen. Eine bessere Qualität hatte auch eine leichte Preissteigerung zur Folge. Gleichzeitig 3 Fahrräder und insgesamt 10 Solarlampen gekauft. Alle Päckchen, auch die Französisch-Englischen Wörterbücher, sind angekommen.

 

08.01.2014
Da Mohammed mit dem Auto noch da ist, fahren wir für einen Kurzbesuch in die Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste). Erleben schon an der Grenze unglaubliche Schikanen. Die ganzen Kontrollen kosteten viel Bestechungsgeld! Die Menschen sind ok. Ich werde von Studenten zum Essen von Mais und Fisch unter einem Mangobaum eingeladen. Bekomme dazu sogar Messer und Gabel. Beide studieren ökologische Fächer in Abidjan.

 

09.01.2014
Da in Burkina und der Côte d’Ivoire Baumwolle angepflanzt wird, treffen wir in einem Dorf bei Korogo eine Organisation von Webern. Mehr als 360 Weber arbeiten, teilweise unter freiem Himmel, im Familienverband mit nie gesehenem Eifer an ihren ca. 20 cm breiten Bahnen; manche mit schönen Mustern. Ich bin total begeistert! So etwas wünscht man sich für viele Dörfer. Neben der Weberei befindet sich eine Schmuckwerkstatt in der nur mit Ton gearbeitet wird. Dies jedoch mit einer Fingerfertigkeit und fantasievollen Mustern, dass selbst ich, als Goldschmied, mir ein Erinnerungsstück mitnehme. In einem weiteren, nur schwer erreichbaren, abgelegenem Dorf (extrem starke Regenfülle, die zu Überschwemmungen und Einsturz vieler Hütten führten haben die Naturwege bis zur Grenze der Befahrbarkeit ausgewaschen). In diesem Dorf mit 6 Pavillons malt jeweils ein Mann auf Stoff, mit Hilfe eines geschmiedeten Eisen, seine Figuren ohne jegliche Vorzeichnung, ohne Entwurf. Die Farbe dazu wird aus der Rinde verschiedener Bäume gewonnen. Ausgekocht ist das Endprodukt sogar waschbar. Neben Kontakten zu katholischen und evangelischen Kirchen finde ich eine überraschend große methodistische Kirche, die an Sonntagen mit mehr als 200 Menschen voll besetzt ist. In jedem größeren Dorf gibt es sehr gut funktionierende Freikirchen.

 

10.01.2014
Unser Führer will mit uns nach Kong. Dort, Empfang beim Dorfchef. Er begleitet uns nach Überreichung eines Gastgeschenks zur neuen, im sudanesischen Stil erbauten Moschee. Keine Stadt in Westafrika ist so sauber wie Kong. Und zwar deshalb, weil es die Geburtsstadt des neuen Präsidenten ist. Auch zeigt man uns den Hotelkomplex eines Ministers, der selbst in Europa seinesgleichen suchen müsste.

 

11.01.2014
Wir sind wieder zurück in Sindou. Ich werde ganz überraschend bei Zacarias, dem Verwalter des Medikamenten-Depots, zum Abendessen eingeladen, nachdem ich mich vom größten Teil der Staubschicht befreit hatte. Er bedankte sich sehr und rechnet ganz exakt in Form von Belegen mit mir ab.

 

12.01.2014
Sonntäglicher Kirchgang. Die 2,5 Stunden werden mit sehr viel musikalischen, rhythmischen Beiträgen unterbrochen. Die Predigt wird immer in Französisch gehalten und direkt in die Landessprache Dula übersetzt. Ich soll mich vorstellen und über meine Aktivitäten in Sindou / Burkina-Faso berichte. Beim Gang zum Gymnasium will ich sehen, wie viel Sand und Steine von der Bevölkerung für den Schulneubau gesammelt wurden. Das ist eine der Voraussetzungen, damit die Deutsche Organisation ASAO anfängt zu bauen. Soweit ich das beurteilen kann ist alles ok. Auch die Elektroinstallation, von uns finanziert, ist in jedem Klassenzimmer angekommen. Ich treffe dort einen Sozialarbeiter der mir bestätigt, dass viele hilfsbedürftige Kinder, die gerne in die Schule möchten, vom Staat nicht unterstützt werden und somit außen vor bleiben. Ich gebe es an Solo weiter… Am Abend verteilen wir wieder Sparkocher an alte Frauen. Beim Blick in eine Hütte, in der gerade eine alte Frau arbeitet (sie sortiert die Karité-Nuß) rennen am Tag unzählige Ratten wild durcheinander. Vergeblich suche ich auf dem nächsten Markt Fallen! Solo ist begeistert vom mitgebrachten, gebrauchten Laptop. Alles funktioniert. Für das Internet benötigt er noch den entsprechenden Chip. Im Dorf treffe ich einen amerikanischen Missionar. Er fährt einen Allrad und sieht seine fragwürdige Aufgabe in der Bekehrung der Muslime.

 

13.01.2014
In einer separaten Hütte habe ich die Geschenke für die Kinder sortiert. Es ist Markt. Ich kaufe, nach Absprache mit der Köchin des Campingplatzes, Gemüse. Ich muss unbedingt Dula lernen, da niemand auf dem Bauernmarkt Französisch spricht. Wir verteilen Solarlampen im alten Teil des Dorfes, bei Patenkindern. Beim Gang durch das Dorf treffe ich immer wieder Gruppen von Schülern, die gemeinsam an einer Tafel lernen. Ein beispielhaft guter Weg.

 

14.01.2014
Fahrt mit dem Motorrad in das Dorf Sindoukoroni (ca. 500 Einwohner), einige Kilometer westlich gelegen, ganz versteckt in der Pampa. Kein Weg, nur ein ganz schmaler, sandiger Pfad der nur bedingt befahrbar ist, führt dahin. Man lebt einfach in und mit der Natur. In dem Bach, durch den der Weg führt, wird gerade gewaschen. Er ist auch der einzige Trinkwasserlieferant und färbt sich in der Regenzeit rot. Das Trinkwasserproblem führt immer wieder zu schwerwiegenden Krankheiten, wie der Dorfchef berichtet. Wir haben dort 5 Patenkinder. Seitdem lässt mich der Gedanke, dem Dorf mit einem Trinkwasserbrunnen zu helfen, nicht mehr los. Ein Kostenvoranschlag liegt mir vor. Doch will ich mich von ASAO beraten lassen. Die Kinder treffen wir in der 2 km entfernten Schule und übergeben die Solarlampen. Am Nachmittag bei Madame Bado, Besichtigung des neuen Webstuhl: er ist 1,5 m breit. Ein katholischer Chor probt und lädt mich zum Open Air Gottesdienst ein. Beim Schneider den Stoff für die neuen Kleider bezahlt.

 

15.01.2014
Konferenz mit Lehrern der Grundschule. Ich bringe Geld und Geschenke der Öschelbronner Grundschule. Eine Liste von Wünschen liegt bei Solo. Er hat Protokoll geführt. Ein besonderes Anliegen ist die Schulküche, die auf drei Steinen, hinter der Schule, ohne Dach ist. Sie wird von den Eltern organisiert und finanziert. Mütter kochen im Wechsel. Auch Sportgeräte, ein Schulgarten, usw. Es ist über Mittag unerträglich heiß. Am Nachmittag nehme ich am Unterricht teil. Thema eins: Gesundheit, Mikroben, Untersuchungsmöglichkeiten. Thema zwei: Geographie. Der Lehrer, aber besonders die Schüler, sind sehr engagiert. Die Antworten werden auf einer kleinen Tafel dem Lehrer präsentiert und sofort ausgewertet. Am Ende, Dank für das Trinkwasser, welches von uns finanziert wurde. Insgesamt 4 Familien mit jeweils 4 Hennen und Hahn beschenkt, die Basis für eine Aufzucht.

 

16.01.2014
An dem Tag an 68 Kinder Geschenke, und an die Neuen Moskitonetze, verteilt. 150 Bilder mit Nummern gemacht. Schwül-warm, wie Sauna, der Himmel bedeckt.

 

17.01.2014
4 mal 25 kg Reis, 2 mal 25 kg Mais gekauft um die schlechte Ernte auszugleichen und nicht nur Geld weiter zu geben. Fahrt mit dem Motorrad 7 km zum nächsten Dorf. Dort, Treffen mit einem Lehrer, der ein Schneider-Diplom hat und in der Sonderschule von Solo unterrichtet. Wir kaufen verschiedene Stoffe, den passenden Faden, 5 Scheren und eine Solarlampe. Am Abend langes Gespräch mit einem Lehrer über Möglichkeiten von Nachhilfe für unsere Schüler, die Versetzungs-gefährdet sind. Solo, Erde der Kinder, übernimmt die Finanzierung. Dazwischen, Besuch einer alleinstehenden Mutter, deren Hütte zusammengefallen ist. Für meine Hilfe bekomme ich ein Huhn geschenkt. Zum ersten Mal erlebe ich ein langes Gewitter mit etwas Regen. Das erklärt die Schwüle.

 

18.01.2014
Beim Medikamenten-Depot kaufe ich 20 Päckchen Binden für die Mädchen. Wir verteilen Reis, Mais, Hühner und, wo notwendig, etwas Geld.

 

19.01.2014
Ich besuche das Krankenhaus von Sindou. Ein Blick in ein Krankenzimmer reicht, um nach Möglichkeit nicht krank zu werden. Unglaublich, unbeschreiblich… Dank unserer Spender hat auch die Grundschule jetzt Licht. Eine einsame Fototour durch die, jedes Mal beeindruckenden Felsformationen von Sindou, lassen mich staunen; sodass ich ganz kurz vor Dunkelheit im Dorf eintreffe.

 

20.01.2014
Auch die Hütte unseres Nachtwächters ist dem Regen zum Opfer gefallen. Ich begleite ihn und finanziere dem Maurer das Fundament. Die ganze Großfamilie arbeitet zusammen. In dem alten Teil von Sindou treffe ich Vater und Sohn, die in einer Hütte Silberschmuck herstellen. Ich kann es nicht glauben, mit wie wenigen Werkzeugen schöne Schmuckstücke gefertigt werden können.

 

21.01.2014
Fahrt nach Banfora mit dem Motorrad. Hin und zurück ca. 100 km. Ich versuche auf dem Rücksitz zu schweben um meine Wirbelsäule zu schonen, da es gewaltige Schläge gibt. nach Geldwechsel kauf eich für dei 10 Mädchen in der Sonderschule zwei Original Singer-Nähmaschinen, noch drei Schneiderscheren und ein Bügeleisen für Holzkohle. Am Abend kommen 4 Schüler aus den Oberklassen des Gymnasiums mit der Bitte eine transportable Tafel für sie zu finanzieren. Ich verhandle mit dem Schreiner. Wir einigen uns.

 

22.01.2014
Ich befestige Spiegel in der Hütte usw. Ich mache meine Abschiedstour durch das Dorf. Solo hat nur wenige Dankschreiben von den Kindern. Er sortiert die Zeugnisse. Dank hat in Burkina generell einen viel niedrigeren Stellenwert als bei uns.

 

23.01.2014
8 Uhr, Abfahrt mit dem Bus. Lehrer, der Schneider und Solo verabschieden mich. Dem Sekretär der Grundschule überreiche ich zum Abschied zwei mal drei abwaschbare Landkarten von Afrika, der Welt und Burkina-Faso. In drei verschiedenen Bussen 12 Stunden Fahrt. Mohammed holt mich am Busbahnhof ab.

 

24.01.2014
Mit Mohammed zum Schlingensief-Operndorf. Es wächst. Das Spital ist fertig. Besuch bei zwei verschiedenen Kunsthandwerker-Zentren.

 

25.01.2014
Rückflug Ouagadougou – Paris – Amsterdam – Stuttgart: 16 Stunden. Ankunft ohne Gepäck!

 

Von wenigen Ausnahmen abgesehen gingen alle Geschenke (Reis, Mais, Solarlampen, Fahrräder, Geld, Sparkocher) an die Patenkinder oder deren Familien. Alle meine Aktivitäten mit den Kindern und in den Dörfern Sindou und Sindoukoroni waren nur aufgrund Ihrer Spenden möglich. Der Patenschaftsbeitrag wird davon nicht berührt!

 

Ganz herzlichen Dank im Namen aller, denen Sie geholfen haben. Danke für das Vertrauen!

 

Der Reisebericht ist dieses Jahr etwas ausführlicher, um Menschen, die meine Bilder nicht sehen, ein möglichst plastisches Bild von dem zu vermitteln, was ich in Sindou tue.

 

Siegfried Straub

07. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht Januar 2013 · Kategorien: Reiseberichte

Liebe Paten und Freunde der Kinder von Sindou,

von meiner Reise nach Burkina-Faso zurück, versuche ich mich hier zu akklimatisieren. Wir hatten dort zwischen 35° und 40° Celsius, sodass die -5°C einen wirklichen Kontrast darstellen. Da ich dankenswerter Weise in der ganzen Zeit keinerlei gesundheitlichen Probleme hatte, fällt mir die Umstellung nicht sehr schwer.

Ich möchte versuchen Sie in Form eines Tagebuches mit auf die Reise zu nehmen:

18. Jan 2013
Flug von Stuttgart über Paris nach Ouagadougou mit Zwischenlandung in Niamey (Niger). Dort Empfang durch Frau Kässler und Johannes. Er hatte den zweiten Koffer mit 23 kg Geschenken nach Ouagadougou gebracht.

19. Jan 2013
Abfahrt nach Banfora. Der Bus verpasst den Anschluss in Bobo Dioulasso. So sind wir 12 Stunden in öffentlichen Bussen unterwegs und zu spät um die Herren Simonis und Krieger vom „Solidaritätskreis Westafrika“.

20. Jan 2013
Kurz vor der Abfahrt zur Einweihung von zwei Schulen, treffe ich die Gruppe vom „Solidaritätskreis Westafrika“.  In einer 6-stündigen, unglaublich anstrengenden Fahrt mit dem Pick-Up über normalerweise nicht befahrbaren Pisten fahren wir zu den Schulneubauten. Viele Reden, Musik, Tanz, Essen und Ehrungen.

21. Jan 2013
Wir haben Glück, dass uns Herr Simonis und Herr Krieger auf dem Weg zu einer Einweihungstour in Sindou absetzen. Wir sind angekommen! Besichtigung des Gymnasiums und des von uns finanzierten Trinkwasseranschlusses. Das Gymnasium benötigt dringend ein zusätzliches Gebäude – bei Klassenstärken bis 110 Schülern. Beim Gang durch den älteren Teil von Sindou fällt auf, wie viele Hütten in der letzten Regenperiode total zerfallen sind.

22. Jan 2013
Besuch bei einigen Familien der Patenkinder. Kaufe beim Schmied 5 Sparöfen, die wir später mit Solo an ältere Frauen übergeben, die nicht mehr in der Lage sind, selbst Holz zu sammeln und so nur einen Bruchteil an Heizmaterial benötigen. Wir fahren mit Motos zum 9 km entfernten Markt und suchen dort den Stoff für die Kleider der Kinder aus. Unseren Durst stillen wir mit Hirsebier (Dolo).

23. Jan 2013
In den Nächten kampiere ich auf einer Matte im Hof unter einem Moskitonetz. Der Mond und die Sterne sind wunderschön, wenn der Harmattan (ein Wüstenwind  mit Sand) nicht bläst. Für meine Postkarten mit Bildern von Sindou (die ersten in der Region) bestelle ich beim Schreiner Regale, sodass gleichzeitig der Grundstock für eine Schülerbibliothek möglich ist. Frau Kässler spendet die verfügbaren Schulbücher und das notwendigste für eine Erste Hilfe-Apotheke. Wir besichtigen die Grundschulen, erleben eine Gymnastikstunde im Freien und die Schülerspeisung am Mittag.

24. Jan 2013
8:00 Uhr – Empfang der Patenkinder aus Grund- und Hauptschule. Ca. 30 holen ihre Geschenke ab. Einzelgespräche sind möglich, zu Themen wie Gesundheit, Schule, Familie, usw. Bei der Frage nach Moskitonetzen verneinen erschreckend viele. Ich bestelle 30. Ich zeige Bilder von unserem Winter und erzähle ein wenig.
16:00 Uhr – Die Patenkinder vom Gymnasium holen ihre Geschenke ab. Fast alle 60 Geschenke sind vergeben. Neben guten Gesprächen sind alle zum gemeinsamen Essen am Samstag eingeladen. Wir erleben eine Hochzeit bei der die Braut in einem Himmelbett auf den Köpfen junger Männer, mit viel Musik und Tanz, durch das Dorf getragen wird. Ein Gang durch das eng verwinkelte Sindou bei Nacht ist auch mit Taschenlampe ein besonderes Erlebnis.

25. Jan 2013
Weil ich zu den Frühaufstehern zähle, hole ich beim Bäcker 10 kleine Baguettes für 500 CFA (ca. 0,85 EUR). Mit dem Lehrer Solo verteilen wir 4 von 6 Solarlampen. Zwei davon bringen wir Peul-Familien. Sie leben weit außerhalb des Dorfes. Die Patenkinder und die unglaublich arme Familie sind sehr sympathisch. Eine Frau mit 5 Kindern, deren Mann bei einem Busunfall starb, unterstütze ich mit einem Geldbetrag. Auch dies, nach Rücksprache mit Solo.

26. Jan 2013
Um 6:00 Uhr Aufbruch zu einer Wanderung in die Wunderwelt der Pic de Sindou, jene Felsformation derentwegen wir das erste Mal nach Sindou kamen. Wir treffen keinen Menschen. Am Nachmittag kommen alle 60 Patenkinder zum gemeinsamen Essen. Eine große, unförmige Tafel, vor den Kindern ein Teller Couscous mit Hähnchen und ein Getränk nach freier Wahl. Ein sehr schönes, harmonisches Fest, eingeleitet mit gemeinsamen Gesang. Jeder wird satt. 15 Hühnchen haben nicht überlebt.
Bei Einbruch der Dunkelheit erscheint das Balafon-Orchester mit 4 Mann. Sie machen Musik bis nach Mitternacht und die Dorfbevölkerung , vor allem die Jugend, tanzt barfuß im Sand. Unglaublich was sie mit ihren Beinen können. Großen Beifall erhält man schon bei stümperhaften Versuchen.

27. Jan 2013
Wir alle fahren mit dem Bus nach Banfora, der nächsten Stadt. Ich kaufe Medikamente für mein krankes Patenkind Koro. Hausapotheke und Schulbücher, auch einige Wandspiegel erstehen wir. Fünf neue Fahrräder, die bei Solo bleiben und als Leihräder jedem zur Verfügung stehen, bringen wir nach Sindou. Dort arbeitet der Schneider an den Kleidern für die Kinder. Die Weberin hat Termiten in den Wänden, sodass sich in den Hohlräumen Schlangen aufhalten, die sie nachts neben ihrem Bett findet. So hat eine Cobra ihre Küken gefressen und die Henne getötet.

28. Jan 2013
Die neuen Räder müssen zum Mechaniker. Sie kommen aus China und nirgendwo findet man Werkzeug. Wir übergeben die restlichen Solarlampen an die Familien. Es ist etwas ganz besonderes und die ganze Nachbarschaft schaut zu.

29. Jan 2013
Die Schule beginnt um 7:00 Uhr. Ich gehe mit den Schülern zum Gymnasium. Die Fahne von Burkina Faso wird ohne Gesang oder Ansprache gehisst. Sehr disziplinierte Schüler. Doch Klassen mit über 100 Schülern. Die Trinkwasserleitung funktioniert. Sie wird auch von anderen Schülern benutzt. Schön zu sehen, wie unser Beitrag angenommen wird.
Ich finde zum ersten Mal die Apotheke des Dorfes. Man hat dort eine gute Auswahl an Medikamenten, soweit ich das beurteilen kann. Der Apotheker ist Christ nd auf meine Frage, wie er mit Kranken umgeht, die kein Geld haben, zeigt er mir seine Buchführung. Da hat ihm ein Mann aus Burkina für solche Fälle einen Betrag zur Verfügung gestellt, mit dem er ganz exakt abrechnet. Nach Rücksprache mit Einheimischen und täglichen Besuchen, überlege ich mir auf diese Weise den armen Kranken zu helfen.

30. Jan 2013
Kalte Nacht. Bin bei der Post und sehe dort mein drittes Päckchen. Es war 4 Monate unterwegs. Ich hatte es abgeschrieben. Neu für mich ist, dass man mit Western Union Geld nach Sindou schicken kann.
Beim Besuch eines zweiten Campingplatzes erzählt mir der Besitzer, dass er 50 Kinder beherbergt und versorgt. Er setzt sich auf für verschiedene ökologische Projekte ein. Ich staune, auch das gibt es in Sindou. Am Abend kommt die alleinstehende Mutter eines Patenkindes und bedankt sich.

31. Jan 2013
Warte auf die Kinder, damit ich nach einer Liste die Moskitonetze verteilen kann. Der kleine Schulwebrahmen wird von der Weberin danken angenommen. Sie hat zu ihren drei eigenen, 5 Kinder angenommen und bringt den Mädchen das weben bei.

01. Feb 2013
Fahrt zum Töpferdorf Kauara. Das Moto schwimmt im Sand. Nur die Frauen töpfern. Sie machen alles.
Sehen zum ersten Mal einen Raum für die alte Menschen. Sie liegen auf Teppichen am Boden. Das Dorf hat ein großes Wasserproblem. Die Brunnen sind am versiegen. Aus 25 Metern Tiefe holen die Frauen in der Nacht um 3:00 Uhr Wasser.

02. Feb 2013
Alleinstehende Frauen mit Kinderkleidern versorgt. Mit dem mitgebrachten Akkubohrschrauber Spiegel, Regale, Ablagen und vieles mehr in den Campinghütten befestigt.

03. Feb 2013
5:30 Uhr Fahrt mit dem Moto auf Sandpiste nach Kankalaba zum Fest der Animisten. Dort sehen wir Masken, Fetische, sakre (Heilige) Objekte, einen Naturheilraum und vieles mehr. Es werden unendlich viele Hühner, eine Ziege und ein ausgewachsener, schwarzer Ochse geopfert. Das Blut geht in die „heilige“ Stätte, den Fetisch. Noch nie habe ich so viel Blut gesehen. Kaufe Solo, vor dem Opfertot, einen Hahn ab, um ihn an eine Familie, als Basis zur Aufzucht, weiterzugeben.

04. Feb 2013
Wir fahren von Sindou ab und werden von einigen netten Menschen verabschiedet. 12 Stunden Busfahrt.

05. Feb 2013
Im Handwerkerzentrum von Ouaga finde ich eine Holzskulptur. Wir fahren nach Süden um bei Pô, an der Grenze zu Ghana, den Nationalpark zu besuchen.

06. Feb 2013
Mit einer uralten Klapperkiste von Pick-Up sind wir 8 Stunden unterwegs, sehen Elefanten aus nächster Nähe, Gazellen, Warzenschweine und sehr viele Vögel.

07. Feb 2013
Fahrt nach Tabele, einem Dorf mit sehr schön bemalten Lehmbauten. Unweit des Dorfes wird nach Gold gegraben. Alles viel größer und nicht weniger unmenschlich als das, was ich im letzten Jahr gesehen hatte. Ein versöhnlicher Abschluss des Tages war die Chorprobe vor einer Kirche.

08. Feb 2013
Rückfahrt nach Ouaga. Besuch bei Schlingensiefs Operndorf. Dort wird an einem Krankenhaus gearbeitet, nach den Plänen von F. Kéré.

09. Feb 2013
18-stündiger Rückflug über Paris.

Mit freundlichen Grüßen,
Siegfried Straub

09. März 2012 · Kommentare deaktiviert für Reisebericht Dezember 2011 – Januar 2012 · Kategorien: Reiseberichte

Liebe Paten und Freunde der Kinder von Sindou,

gesund und mit vielen Eindrücken sind wir zurück aus Westafrika. Auch organisatorisch hat alles gut funktioniert, sodass wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Motos letztendlich unsere Ziele erreichten.

Angereist sind wir mit 4 sehr großen Koffern und ca. 70 kg Geschenken für die Patenkinder. Von Ouagadougou aus sind wir zuerst in Richtung Süden nach Gaoua gefahren, an der Grenze zu Ghana und der Elfenbeinküste gelegen. Dort wollte ich, als Goldschmied, sehen wie man in Burkina Faso nach Gold gräbt. Ein Tag in so einem Hüttendorf, ein Blick in ein Loch von 10, 20 oder 30 Metern Tiefe, mit einem Durchmesser von ca. 1,20 m, unten ein kleines, sich bewegendes Licht einer Taschenlampe und ein Blick in die Augen derer, die aus diesen Löchern kriechen, wird man nie mehr vergessen.

Auch der Besuch in einem Sacré-Zentrum für traditionelle Fetischheilkunde, in finsteren Verliesen, nur auf Knien erreichbar, mit hunderten sehr spezieller, stark verstaubter Figuren gibt uns viele Rätsel auf.

Eine halbe Nacht beim Mechaniker zu verbringen, der versucht den lecken Benzintank unseres Motos zu schweißen, gehört zu Afrika.

Nach diesem Abstecher fahren wir über Bobodiolasso nach Sindou; Ankunft um Mitternacht. Am nächsten Tag, Heiligabend, kommen 40 Patenkinder morgens 10 Uhr um uns zu besuchen. In Schulkleidung – ein schönes Bild. Ich stelle uns, Urs und Heidi vor, erzähle aus meinem Leben, die Kinder können Fragen stellen. Zur Auflockerung singen wir gemeinsam. Am Ende kommt jedes Kind zu mir in eine stille Ecke um seine Geschenke abzuholen und von mir zu hören, was ich von den Paten zu berichten habe. Die Kinder sind sehr schüchtern und auffallend klein gewachsen.

In den nächsten Tagen besuchen wir mit Solo die Kinder, die keinen Strom in ihren Hütten haben, um die mitgebrachten Solarlampen vorzuführen und zu installieren. Die Begegnung mit den Geschwistern, und manchmal mit einem noch lebenden Elternteil, und der unbeschreiblichen Einfachheit ihrer Einrichtung, bestehend aus einigen Aluminiumschüsseln un einer geflochtenen Matte auf dem Boden. Kein Wasser, kein Abwasser, keine Toiletten, nichts. Jeden Tag auf der Suche nach Feuerholz, stampfen mit dem Mörser; Hirse, Reis oder Mais.

Der tägliche Kampf ums Überleben könnte in diesem Jahr noch dramatischere Auswirkungen haben, da der Regen in der Wachstumsphase der Pflanzen ausblieb und die Ernte lange nicht ausreicht. Noch schlechter wird die Situation Richtung Mali. In der Sahelzone steht schon jetzt, vor der Hitzeperiode, über hunderte Kilometer kein Halm mehr zum Fressen für die Tiere. Die Lebensgrundlage dieser Menschen ist bedroht. Betroffen sind vor allem die Fulbe, der Stamm der Hirten. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist das Ausbleiben der Touristen, die durch Presse und Auswärtiges Amt vor übertriebener Gefahr warnen.

Trotzdem sind die Menschen sehr freundlich, hilfsbereit und offen für Gespräche. Soweit sie, bei ca. 60 Landessprachen, in der Schule waren oder anderweitig französisch lernten.

Der Heiligabend bei uns wurde von einem Balafon-Orchester (Percussion) bis weit nach Mitternacht gestaltet. Es tanzte die Dorfjugend, immer jeder für sich.

Vor unserer Hütte, auf einem sehr urigen Markt, kauften wir für 40 Kinder Stoffballen, um sie von dem Dorfschneider maßgerecht neu einzukleiden. Auch habe ich den Grundstock für eine Kinderkrankenkasse gelegt. Sie wird vom Lehrer Solo verwaltet und mit mir abgerechnet.

Ein Besuch in der Schule, eine Klasse wurde trotz Ferien auf die anstehende Prüfung vorbereitet, hat durch die beispielhafte Disziplin beeindruckt.

Mit Motos, geführt von dem Lehrer Solo, erkundeten wir jeden Tag die nähere und weitere Umgebung von Sindou. Nicht ganz einfach zu verkraften ist der allgegenwärtige Staub, der selbst meinem Fotoapparat so zusetzte, dass es Funktionsstörungen gab.

Viele Bilder warten darauf geordnet und vervielfältigt zu werden. Wenn es soweit ist, das ich damit einen Abend gestalten kann, hören Sie von mir.

Mit einer Fahrt nach Djenne und Bandiagara in Mali haben wir unsere Reise in Ouaga abgeschlossen. Sehr, sehr viele menschliche Begegnungen führen dazu, dass mancher Kontakt bleiben wird.

Begeistert hat uns nicht zuletzt der Solo, unser ständiger Verbindungs- und gleichzeitig Vertrauensmann. Seine Willenskraft und sein Engagement sind beispielhaft für uns und Afrika.

Soweit ein bruchstückhafter Reisebericht, der nur einen ganz kleinen Einblick in unsere Reiseerlebnisse und die afrikanische Welt ermöglicht.

Projekte die anstehen:

1) Mühle und Presse für die Verarbeitung der Kariténuss (Frauenselbsthilfe).
2) Webstuhl für eine Weberin, die den Mädchen des Dorfes das Weben lehren möchte.
3) Dachabdeckung für die Hütte, der Köchin bei Solo, die einzustürzen droht.
4) Aufstockung der Kinderkrankenkasse.

Ganz herzlichen Dank an Sie alle für das was Sie für die Kinder in Sindou tun und getan haben. Ihre Hilfe ist wirklich gut angebracht.

Mit freundlichen Grüßen,
Eliane und Siegfried Straub